Das israelische Militär soll nun all seine Infanterie- und Panzerbrigaden in den Gazastreifen verlegt haben.
Das israelische Militär hat laut örtlichen Medien zur Ausweitung seiner Offensive nun all seine Infanterie- und Panzerbrigaden in den Gazastreifen verlegt. Der "The Times of Israel" zufolge wurden außerdem mehrere kleine Reserve-Einheiten dorthin entsandt.
Auch an diesem Wochenende gab es nach Angaben der örtlichen Krankenhäuser und der Gesundheitsbehörden wieder Angriffe mit mehreren Toten im Norden des Gazastreifens und in Gaza-Stadt. Am Samstag teilte das israelische Militär mit, innerhalb von 24 Stunden mehr als 100 Ziele angegriffen zu haben. Die Angriffe hätten sich gegen die Infrastruktur der Hamas gerichtet.
Am Freitag waren in Chan Yunis im Süden neun der zehn Kinder eines Arztes bei einem israelischen Luftangriff getötet worden. Sie waren zwischen sieben Monaten und zwölf Jahren alt.
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat angekündigt, die Offensive fortzusetzen, bis die Hamas ihre Waffen abgibt und alle verbleibenden Geiseln freilässt. Die Hamas erklärte ihrerseits, sie werde dies nur im Austausch gegen weitere palästinensische Gefangene, einen dauerhaften Waffenstillstand und einen israelischen Rückzug aus dem Gebiet tun. Netanjahu lehnt dies ab.
Sein Vorgehen löst im eigenen Land ebenfalls immer mehr Protest aus. Auch an diesem Wochenende versammelten sich in Tel Aviv Israelis auf der allwöchentlichen Demonstration und forderten einen dauerhaften Waffenstillstand und die sofortige Freilassung aller Geiseln.
Laut den palästinensischen Gesundheitsbehörden wurden seit Intensivierung der israelischen Offensive Mitte März mehr als 3.700 Menschen im Gazastreifen getötet. Die Angaben lassen sich jedoch schwer überprüfen und unterscheiden nicht zwischen Zivilisten und Militanten.
Um den Druck auf die Hamas zu erhöhen, hatte Israel zusätzlich zur Militäroffensive seit März alle Hilfslieferungen in den Gazastreifen blockiert und damit eine drohende Hungerkatastrophe unter den gut zwei Millionen Palästinensern in dem Gebiet heraufbeschworen. Nach internationalem Druck wurden in der vergangenen Woche wieder erste Hilfsgüter in den Gazastreifen hineingelassen - laut internationalen Hilfsorganisationen und Korrespondentenberichten aber viel zu wenig.