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Hat Selenskyj seinen Deutschlandbesuch wegen drohender russischer Großoffensive abgebrochen?

Hat Selenskyj seinen Deutschlandbesuch aufgrund einer drohenden russischen Offensive abgebrochen?
Hat Selenskyj seinen Deutschlandbesuch aufgrund einer drohenden russischen Offensive abgebrochen? Copyright  AP Photo
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Von Euronews
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Hat Selenskyj seinen Deutschlandbesuch aufgrund einer drohenden russischen Großoffensive bei Sumy abgebrochen? Das sagt die ukrainische Botschaft.

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Der ukrainische Präsident Selenskyj wurde am Mittwoch von Bundeskanzler Merz in Berlin empfangen. Nach Gesprächen, einer gemeinsamen Pressekonferenz und einem Besuch bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sowie im Bundestag sollte es am Donnerstag zur Verleihung des Karlspreis in Aachen gehen.

Medienberichte des Spiegels und der Süddeutschen erklärten am Mittwochnachmittag jedoch, Selenskyj hätte seinen Besuch aufgrund einer drohenden russischen Großoffensive bei Sumy abgebrochen und wäre zurück in die Ukraine gereist. Auch Euronews berichtete.

In der Region Sumy haben sich laut Selenskyj über 50.000 russische Soldaten zusammengezogen. Moskau hat in den letzten Wochen seine militärischen Bemühungen in Richtung der ukrainischen Region Sumy verstärkt. Selenskyj sagte, er glaube, dass dass Moskau versucht, eine Pufferzone von zehn Kilometern in dem Gebiet zu schaffen.

Ukrainische Botschaft: "Medienberichte entsprechen nicht der Wahrheit"

Nun revidiert die ukrainische Botschaft die Medienberichte. Sie stellt klar: "Die Meldungen, wonach der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Teilnahme an der morgigen Karlspreisverleihung in Aachen angeblich aufgrund einer drohenden russischen Offensive absagen musste, entsprechen nicht der Wahrheit."

Es herrscht Verwirrung, denn Selenskyjs mögliche Teilnahme an der Verleihung des Karlspreises in Aachen ist unsicher. Der Karlspreis ist eine Auszeichnung für Persönlichkeiten oder Institutionen, "die sich um Europa und die europäische Einigung verdient gemacht haben", so das Direktorium.

Im Jahr 2023 wurde der ukrainische Präsident Selenskyj selbst stellvertretend für das ukrainsiche Volk mit dem Preis ausgezeichnet. In der Urkunde steht geschrieben, dass der Preis "in Würdigung ihres mutigen Kampfes für Freiheit, Selbstbestimmung, Demokratie und die Verteidigung unserer europäischen Werte" verliehen wurde.

2023 hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj stellvertretend für das ukrainische Volk den Karlspreis erhalten. 15. Mai 2023.
2023 hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj stellvertretend für das ukrainische Volk den Karlspreis erhalten. 15. Mai 2023. AP Photo

Selenskyj war zu diesem Anlass im Jahr 2023 nach Aachen gereist, um die Urkunde persönlich anzunehmen. 2024 hat der Oberrabiner Pinchas Goldschmidt den Karlspreis zu Aachen als Signal gegen Antisemitismus, Gewalt und Hass sowie als "Zeichen der Selbstverständlichkeit jüdischen Lebens in Europa" erhalten.

Verleihung des Karlspreises 2025 an Ursula von der Leyen

In diesem Jahr wird der Karlspreis an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verliehen. Darüber hinaus ist er erstmals mit einer Million Euro dotiert. Nach dem Willen der Stifter, eines Aachener Unternehmerpaares, soll das Geld für proeuropäische Projekte verwendet werden. Welche das sind, entscheiden Karlspreis-Gesellschaft und -Direktorium in enger Abstimmung mit den Preisträgern.

Bereits am Mittwoch beim Karlspreis-Europa-Forum macht von der Leyen klar, dass sie das Preisgeld gerne "auf drei oder vier Organisationen aufteilen" will. "Dieser schaurige Krieg traumatisiert Kinder in einem Maße, das können wir uns gar nicht vorstellen", sagte sie und begründete, dass ein Teil der Deutschen Traumastiftung gewidmet werde. Diese bildet Helfer aus, die in der Ukraine traumatisierte Kinder unterstützen.

Auf ihrem X-Account teilte von der Leyen: "Der Karlspreis ist die größte Ehre meines Lebens." Sie nehme den Preis für die Personen an, die sich "für ein stärkeres, geeinteres und unabhängiges Europa einsetzen."

In ihrer Rede bei der Preisverleihung sagte sie: "An Demokratien arbeitet man jeden Tag". Zur Übergabe der Urkunde war auch die Anwesenheit von Präsident Selenskyj erwartet. Dieser wird nun jedoch nicht unter den rund 700 Gästen der Veranstaltung sein.

Auf Nachfrage der Aachener Zeitung wies die Botschaft daraufhin, dass die Teilnahme Selenskyjs an der Preisverleihung zu keinem Zeitpunkt bestätigt, sondern lediglich als mögliche Option behandelt worden sei. Dass es nun nicht dazu komme, habe nichts mit der Sicherheitslage in der Ukraine zu tun.

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