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Kokain auf dem Vormarsch: Zahl der Drogenkonsumenten auf Rekordhoch

Drogenhandel und Konsum von Kokain weltweit haben ein neues Rekordhoch erreicht.
Drogenhandel und Konsum von Kokain weltweit haben ein neues Rekordhoch erreicht. Copyright  AP Photo
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Von Euronews
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Die Zahl der Drogenkonsumenten ist auf ein Rekordhoch angestiegen, zeigt der UN-Weltdrogenbericht. Weltweit, aber auch in Deutschland ist vor allem die illegale Droge Kokain auf dem Vormarsch.

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316 Millionen - so viele Menschen wie noch nie haben laut einem UN-Bericht illegale Drogen konsumiert. Die Experten des UN-Büros für Drogen und Verbrechensbekämpfung (UNODC) sprechen von einem regelrechten "Kokain-Boom".

Bei Kokain sind die Entwicklungen besonders drastisch, doch insgesamt wächst die Zahl der Drogenkonsumenten generell laut UN-Bericht schneller als die Weltbevölkerung.

Um die Lage international vergleichen zu können, mussten die Fachleute auf Zahlen des Jahres 2023 zurückgreifen - weltweit sind diese meist verfügbar. 2022 belief sich der Stand der Drogenkonsumenten noch auf 292 Millionen weltweit.

Am weitesten verbreitet war Cannabis, das in manchen Ländern nun legal konsumiert werden darf, mit 244 Millionen Konsumenten. 61 Millionen Menschen konsumierten illegalerweise Opiate, gefolgt von Amphetaminen (30,7 Millionen), Kokain (25 Millionen) und Ecstasy (21 Millionen).

Kokain-Rekordwerte auch in Deutschland

Auch in Deutschland ist der Konsum von Kokain stark angestiegen. Das zeigt der Jahresbericht der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD) mit Daten zum Jahr 2024. Innerhalb von sechs Jahren ist der Anteil der Erwachsenen zwischen 18 und 59 Jahren, die mindestens einmal im Jahr Kokain konsumiert haben, von 0,6 Prozent (2015) auf 1,6 Prozent (2021) gestiegen.

Wurden 2017 noch acht Tonnen Kokain in Deutschland sichergestellt, waren es 2023 ganze 43 Tonnen. Die Sicherstellung von Kokain durch Polizei und Zoll hat ebenso einen Rekordwert erreicht.

"Wir müssen die Debatte um Drogen und Sucht als ein gesamtgesellschaftliches Querschnitts- und nicht als Randthema begreifen", erklärte der neue Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck auf der Plattform X. Er fordert mehr und intensivere Präventionsarbeit.

Innerhalb eines Jahrzehnts ist die Zahl der Drogenkonsumenten weltweit um 28 Prozent gestiegen. Der Konsum wachse somit schneller als die globale Bevölkerung, erklärte UNODC-Chefin Ghada Waly am heutigen Internationalen Tag gegen Drogenmissbrauch.

Momentan gebe es sowohl eine wachsende Nachfrage als auch ein wachsendes Angebot. Der Bericht zeigt auf, dass kriminelle Gruppen die instabile Lage in vielen Regionen ausnutzen und verstärken würden. Alkohol und Tabak werden in dem Bericht nicht aufgeführt.

Markt für Kokain wächst am schnellsten

Die illegale Kokain-Produktion nahm 2023 im Jahresvergleich um mehr als ein Drittel auf die Rekordmenge von 3.708 Tonnen zu, zeigt die Auswertung. In einem Jahrzehnt ist die Anzahl der Konsumenten von 17 auf 25 Millionen angestiegen.

Die Sicherheitsbehörden kommen dem nicht hinterher. Weltweit wurden rund 2.275 Tonnen Kokain sichergestellt. In einem Zeitraum von vier Jahren ist die Menge um 68 Prozent gestiegen. Kokainhändler würden dem Bericht zufolge neue Märkte erschließen, in Afrika, Asien aber auch Westeuropa.

Die Zahlen sind schwer einzugrenzen, aber dem illegalen Drogenhandel werden jährlich hunderte Millionen Dollar Profit zugeschrieben. Kriminelle Vereinigungen sind laut Bericht ständig auf der Suche nach Innovationen, indem sie die Produktion steigern, neue Wege finden, ihre Drogen chemisch zu verschleiern, und Technologien einsetzen, um die Kommunikation zu verschleiern und den Vertrieb zu verbessern.

Die Kartierung krimineller Gruppen kann ihre Schwachstellen, Hauptakteure und Förderer aufzeigen und mögliche Bereiche für ein Eingreifen bestimmen. Dies gelang zuletzt der "Nazaré"-Operation in Nordspanien und vor der Küste Portugals. Ein Rauschgiftschmugglerring wurde zerschlagen und zwei Tonnen Kokain sichergestell.

Die Strafverfolgungsbehörden könnten auch in Erwägung ziehen, in Technologien und Schulungen zu investieren, die der Raffinesse der in der Drogenlieferkette verwendeten Instrumente entsprechen.

In Deutschland sind im vergangenen Jahr so vielen Menschen nachweislich am Konsum illegaler Drogen gestorben wie noch nie. Von den insgesamt 2.227 Drogentoten sind 1.844 Männer und 383 Frauen.

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