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Spionage auf Juden in Deutschland: Das ist über den Iran-Spion Ali S. bekannt

Ali S. sollte im Auftrag des Iran in Deutschland Informationen über jüdische Einrichtungen und Personen zu sammeln.
Ali S. sollte im Auftrag des Iran in Deutschland Informationen über jüdische Einrichtungen und Personen zu sammeln. Copyright  AP Photo
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Von Diana Resnik mit AP
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Ali S. sollte im Auftrag des Iran in Deutschland Informationen über jüdische Einrichtungen und Personen sammeln. Als Vorbereitung auf mögliche Anschläge. Das ist bisher über den Spion bekannt.

Das ist über den Tatverdächtigen bekannt

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Die Bundesstaatsanwaltschaft hat letzten Donnerstag (26. Juni 2025) den dänischen Staatsangehörigen Ali S. in Aarhus festnehmen lassen. Wegen mutmaßlicher Spionage für den iranischen Geheimdienst. Ali S. Hatte den Auftrag, in Berlin Informationen über jüdische Einrichtungen und Personen zu sammeln – als Vorbereitung für mögliche Anschläge.

Diese Objekte spürte Ali S. aus

Laut einer Pressemitteilung des Generalbundesanwalts soll der Tatverdächtige den Auftrag Anfang des Jahres 2025 erhalten haben. Dabei spähte Ali S. im Juni 2025 drei Objekte in Berlin aus.

Laut Spiegel Informationen soll er Fotos von Häusern gemacht haben. Darunter den Sitz der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Er späte auch ein Gebäude aus, in dem sich der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, aufhalten soll. 

Wer ist Ali S.?

Bei Ali S. handelt es sich laut Associated Press (AP) um einen dänischen  Staatsbürger mit afghanischen Wurzeln. Er soll durch Quds-Brigaden beauftragt worden sein, jüdische Bürger in Deutschland auszuspähen. Quds-Brigaden sind eine Einheit des Militärs des iranischen Regimes, das außerhalb des Irans operiert.

Reaktionen

Die deutsche Justizministerin Stefanie Hubig sagte, "wenn sich dieser Verdacht bestätigt, haben wir es mit einer ungeheuerlichen Operation zu tun". Sie fügte in einer Erklärung hinzu, dass "der Schutz jüdischen Lebens für die deutsche Regierung höchste Priorität hat".

Ein deutliches Alarmsignal.
Josef Schuster
Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, nannte den Vorfall ein "deutliches Alarmsignal".

“Die Festnahme eines mutmaßlichen Spions des iranischen Terrorregimes, der in Deutschland gezielt jüdische und israelische Einrichtungen ausgekundschaftet haben soll, ist ein deutliches Alarmsignal”, so Schuster.

Schuster dankte  allen Beteiligten “für ihren Einsatz und die erfolgreiche Festnahme” , und warnte die Bundesregierung, wachsam zu sein. “Der Arm des Terrors der Mullahs reicht bis nach Deutschland und Europa”, so Schuster. “Die Bundesregierung sollte nicht nur weiter wachsam sein, sondern aktiv politisch gegen das iranische Regime” vorgehen.

So geht es weiter

Ali S. wird in Deutschland einem Richter vorgeführt, der darüber entscheidet, ob er nach der Auslieferung aus Dänemark in Untersuchungshaft genommen wird, bis eine formelle Anklage erhoben wird.

Deutschland ist ein treuer Verbündeter Israels und hat eine lange Geschichte angespannter Beziehungen zu Teheran.

Im Oktober 2024 ordnete Deutschland die Schließung aller drei iranischen Konsulate im Land an. Damals hatte die iranische Justiz die Hinrichtung des in den USA lebenden deutschen Iraners Jamshid Sharmahd angekündigt, der 2020 von iranischen Sicherheitskräften in Dubai entführt worden war. Damit hat die Islamische Republik nur noch ihre Botschaft in Berlin.

Ermittler befürchten schon seit Längerem Anschläge auf jüdische Einrichtungen und Bürger in Deutschland. Es ist gibt bereits seit längerem Erkenntnisse darüber, dass der Iran Listen anlegt und mögliche Opfer ausspioniert.

Die deutschen Sicherheitsbehörden haben den Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen verstärkt. Insbesondere, nachdem im Juni ein zwölftägiger Krieg zwischen Israel und Iran ausgebrochen war.

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