Frankreich, Deutschland und Großbritannien - mit diesen drei europäischen Ländern will der Iran wieder verhandeln. Gespräche mit den USA soll es erst geben, wenn Washington Zugeständnisse macht.
Der Iran will mit Deutschland, Frankreich und Großbritannien die Atomgespräche wieder aufnehmen. Der iranische Außenminister Abbas Araghchi sagte: "Wir arbeiten daran, einen Termin für das Treffen mit den Europäern festzulegen."
Wie iranische Medien berichten gab es am Freitag bereits ein ersten Treffen zwischen Araghchi, der Außenbeauftregten der Europäischen Union, Kaja Kallas, und den Außenministern der drei Länder. Dabei wurde sich offenbar darauf geeingt, wie die Treffen ablaufen sollen.
Sollten die Gespräche stattfinden, könnte sich die Tür für eine diplomatische Lösung zwischen Teheran und dem Westen wieder öffnen, nachdem im jüngsten 12-tägigen Krieg mit Israel wichtige iranische Atomanlagen durch massive israelische und US-Angriffe beschädigt oder zerstört wurden. Nach den Angriffen setzte der Iran die Zusammenarbeit mit der UN-Atomaufsichtsbehörde aus, was zum Abzug der Inspektoren führte.
Zuvor hatten die Eruopäer offenbar gedroht, Sanktionen mit Hilfe eines so genannten "Snapback"-Mechanismus wieder aufzunehmen, die im Rahmen einer Vereinbarung von 2015 zur Begrenzung der iranischen Nuklearproduktion gelockert wurden.
Iran nur zu Gesprächen mit den USA bereit, wenn Zusicherungen gemacht werden
Anfang dieses Monats sagte Araghchi, dass sein Land eine Wiederaufnahme der Atomgespräche mit den USA nur dann akzeptieren würde, wenn es Zusicherungen gäbe, dass keine weiteren Angriffe gegen den Iran erfolgen würden, so iranische Medien.
Araghchi sagte in einer Rede vor ausländischen Diplomaten in Teheran, der Iran sei immer zu Gesprächen über sein Atomprogramm bereit gewesen und werde dies auch in Zukunft sein, aber "es sollte zugesichert werden, dass im Falle einer Wiederaufnahme der Gespräche die Entwicklung nicht zu einem Krieg führen wird".
Er bekräftigte die iranische Haltung, dass die Urananreicherung auf iranischem Territorium fortgesetzt werden müsse, was US-Präsident Donald Trump für ausgeschlossen hält.
Israel behauptet, seine Angriffe auf den Iran im vergangenen Monat seien erfolgt, weil der Iran kurz vor der Entwicklung einer Atombombe stand.