Von der Halbinsel Kamtschatka gab es am Mittwoch Berichte über Verletzte. Hawaii etwa konnte seine Warnung vor einem Tsunami herabstufen.
Das Erdbeben der Stärke 8,8, das sich am Mittwochmorgen im Nordosten Russlands ereignete, löste in den US-Bundesstaaten Alaska und Hawaii sowie in Japan Tsunamiwarnungen aus.
Aus Russlands Osten wurden am Mittwoch sechs Meter hohe Wellen gemeldet. Dort wurde das Epizentrum des Bebens vor der Halbinsel Kamtschatka lokalisiert. In Gebieten in der Nähe entstanden Sachschäden durch Überflutungen, Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Am Nachmittag meldeten die Behörden auf der Halbinsel auch Verletzte.
Entwarnung für US-Bundesstaat Hawaii
Auch für Hawaii war eine Tsunami-Warnung herausgegeben worden. Diese wurde mehrere Stunden später vom Pacific Tsunami Warning Center zu einer Empfehlung herabgestuft. Berichte über nennenswerte Schäden gab es zunächst nicht.
Das Zentrum hatte Warnungen für Hawaii, Chile, Ecuador und die Salomomen herausgegeben und vor Wellen bis zu drei Metern gewarnt. In Japan, für das die Warnung ebenfalls gegolten hatte, wurden letztlich Wellen von einem Meter Höhe gemeldet. Die Behörden stuften die Tsunamiwarnung für bestimmte Gebiete an der Pazifikküste wieder herab. Bestehen blieb sie zunächst für den Norden des Landes, hier besonders für die Insel Hokkaido.
Die Philippinen hoben eine herausgegebene Tsunami-Warnung am Mittwoch wieder auf.
Erbeben vor dem Nordosten Russlands bereits Anfang Juli
Anfang Juli hatten sich Nahe Kamtschatka bereits fünf starke Erdbeben ereignet, eines mit einer Stärke von 7,4. Das stärkste Beben ereignete sich in einer Tiefe von 20 Kilometern und 144 Kilometer östlich der Stadt Petropawlowsk-Kamtschatski, in der 180.000 Menschen leben.
Am 4. November 1952 verursachte ein Erdbeben mit Epizentrum nahe Kamtschatka mit der Stärke 9,0 vor Hawaii Wellen von über neun Metern Höhe, die damals zu erheblichen Schäden führten, aber keine Menschenleben kosteten.
Das Beben vor der russischen Halbinsel in dieser Woche war mit der Stärke 8,8 das weltweit stärkste seit der Katastrophe von Fukushima im März 2011, wie die US-Erdbebenwarte USGS mitteilte.
Erinnerung an Dezember 2004
Am 26. Dezember 2004 hatte ein Erdbeben mit einer Stärke von über 9,0 auf der Richterskala Südostasien heimgesucht. Das Epizentrum lag damals vor der Westspitze der indonesischen Insel Sumatra.
Von Thailand über Indien und Indonesien bis Ostafrika kamen mehr als 200.000 Menschen ums Leben. Die genaue Zahl dürfte höher liegen. Denn einige der ärmsten betroffenen Länder waren nicht in der Lage, die Zahl der Toten auf ihren Territorien zu erfassen.