Die einzige Synagoge auf der Insel Tahiti, einem französischen Überseegebiet im Südpazifik, wurde mit roter Farbe beworfen, was die jüdische Gemeinde von Papeete, die aus einigen Dutzend Familien besteht, in Aufruhr versetzte.
Auf der Insel Tahiti in Französisch-Polynesien wurde eine Untersuchung wegen "schwerer Sachbeschädigung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Rasse oder Religion" eingeleitet, nachdem rote Farbe auf die Gitter der Synagoge "Ahava Ve Ahva" in der Hauptstadt Papeete geschüttet worden war. Das teilte die dortige Staatsanwaltschaft mit.
Die Redaktion der lokalen Tageszeitung "Tahiti Infos" hatte am Donnerstag einen anonymen Anruf von einer Person erhalten, die ankündigte, dass am Eingang der verwüsteten Synagoge"Blut von Palästinensern" zu finden sei. Der Anrufer wird als mutmaßlicher Täter gehandelt und seitdem gesucht.
Es wurden mehrere Anzeigen erstattet."Es ist das erste Mal, dass die [jüdische] Gemeinschaft ins Visier genommen wird", so ein Bewohner der Insel gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Wie der Sender Polynésie La Première berichtet, werden derartige Beschädigungen aus religiösen Gründen mit drei Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 4,5 Millionen Pazifik-Francs (mehr als 37 Tausend Euro) geahndet.
Antisemitische Handlungen nahmen in Frankreich ab dem Tag nach dem Angriff der Hamas im Süden Israels am 7. Oktober 2023 deutlich zu.
In den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 wurden laut Innenministerium 646 antisemitische Handlungen im Land gezählt. Dies ist ein zwar Rückgang um 27,5% im Jahresvergleich, jedoch ein Sprung nach oben um 112,5% im Vergleich zu Januar-Juni 2023.