Pro-palästinensische Demonstranten haben im Nordwesten von Madrid die Durchfahrt der Radprofis blockiert und eine Umleitung der Etappe der Vuelta erzwungen.
Ein Pro-palästinensischer Protest von etwa einhundert Personen hat am Samstag die Spanienrundfahrt Vuelta a España am Navacerrada-Pass im Nordwesten von Madrid lahmgelegt. Demonstranten blockierten die Straße, um gegen Israels Vorgehen in Gaza und die Teilnahme des Israel Premier Tech Cycling Team an der Spanien-Rundfahrt zu protestierten.
Mehrere Etappen der Vuelta waren bereits wegen Protesten gegen das israelische Team unterbrochen worden.
Wegen der Protestaktion leiteten die Organisatoren die vorletzte Etappe der Vuelta um und strichen die geplante Durchfahrt der Radprofis durch Cercedilla. Die Guardia Civil griff ein, räumte die Straße und ermöglichte die Wiederaufnahme des Rennens.
Der Vorfall reiht sich ein in eine Reihe von pro-palästinensischen Demonstrationen, die während des Radrennens stattfanden. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte sich angesichts der Proteste mit dem Israel Premier Tech Team solidarisch gezeigt und erklärt, er sei stolz auf den israelisch-kanadischen Geschäftsmann Sylvan Adams und dessen Radsport-Team.
Israel-kritische Haltung Spaniens
Spanien gehört zu den Ländern in Europa, dessen Regierung sich am kritischsten zu Israels Militäraktion gegen die Hamas im Gazastreifen ausspricht. Der sozialistische Ministerpräsident Pedro Sanchez hat - wie Belgien, Irland und mehrere andere - die Anerkennung eines palästinensischen Staates angekündigt. Und Spaniens EU-Kommissarin Teresa Ribera hatte mit einer Rede zu "Israels Völkermord in Gaza" für Kritik der EU-Kommission gesorgt, dessen Vize-Chefin sie ist.
Aus Radrennkreisen ist zu hören, dass die Proteste bei einigen anderen Teams Besorgnis ausgelöst haben, obwohl die Organisatoren der Vuelta die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt hatten.