Nachdem US-Präsident Donald Trump das geplante Treffen mit Wladimir Putin in Budapest auf unbestimmte Zeit verschoben hat, gab es in der Nacht massive Luftangriffe auf zehn Regionen der Ukraine - auch auf Kyjiw.
Russland hat in der Nacht auf Mittwoch weitere massive Drohnen- und Raketenangriffe auf die Ukraine durchgeführt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensky sprach von mindestens sechs Toten. Am Tag zuvor hatte US-Präsident Donald Trump sein geplantes Treffen mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin in Budapest auf unbestimmte Zeit verschoben. Noch nicht einmal die Delegationen beider Länder, die die Gespräche hätten vorbereiten sollen, kommen zusammen. Daher ist nicht klar, ob das Treffen überhaupt stattfindet.
Trump will keine Zeit vergeuden
Trump sagte, er wolle keine Zeit vergeuden, da der russische Außenminister Sergej Lawrow deutlich gemacht hatte, dass Moskau einen sofortigen Waffenstillstand ablehnt. Daraufhin erklärte Selenskyj, Russland könne nur durch Sanktionen und durch Langstreckenraketen unter Druck gesetzt werden.
In Washington waren die Gespräche zwischen Selenskyj und Trump allerdings erneut aus dem Ruder gelaufen - und die USA wollen der Ukraine bisher keine Langstreckenwaffen vom Typ Tomahawk liefern.
Energie-Infrastruktur und Wohngebäude unter russischem Beschuss
Moskaus Armee nahm laut Selenskyj wieder in erster Linie die Energieinfrastruktur der Ukraine ins Visier. Die Luftangriffe trafen aber auch Wohnhäuser und lösten mehrere Brände aus.
In Kyjiw kamen zwei Menschen beim Beschuss eines Wohnblocks ums Leben. Zehn weitere Personen konnten verletzt aus den Trümmern gerettet werden.
In Vororten der Hauptstadt wurden drei weitere Menschen getötet - darunter zwei Kinder -, nachdem ein Luftangriff das Haus der Familie getroffen hatte.
Der nächtliche Großangriff galt auch dem Osten des Landes wie Saporischschja und der Hafenstadt Izmail in der südlichen Region Odessa.
Nach Angaben der ukrainischen Streitkräfte kam bei Beschuss eines Kindergartens durch eine Drohne in Charkiw eine Person ums Leben.
Der Außenminister der Ukraine meinte zu diesem Angriff, die russische Barbarei kenne keine Grenzen.
Der ukrainische Energieminister erklärte am frühen Mittwochmorgen, Russland versuche, das gesamte Energiesystem der Ukraine lahmzulegen. Wladimir Putin will seit Beginn des Angriffskriegs im Februar 2022 den Widerstand der Menschen in der Ukraine brechen, indem Russlands Armee vor dem Winter versucht, sie von der Versorgung mit Gas, Strom und Wasser abzuschneiden.