Soeben sind Schmuckstücke aus dem Louvre verschwunden, so taucht einige Tage später der Schmuck der österreichischen Kaiserin Zita wieder auf. Darunter: der "Florentiner" Diamant.
100 Jahre nach seinem Verschwinden ist der "Florentiner"-Diamant der österreichischen Kaiserfamilie wieder aufgetaucht. Jahrzehntelang wurden Gerüchte verbreitet, und in Filmen und Romanen über das Schicksal des Juwels gerätselt. Der Schmuck taucht nun nur wenige Wochen nach dem Raub im Louvre auf.
Jetzt ist der "Florentiner"-Diamant unversehrt wieder aufgetaucht: 137 Karat, in seltener eleganter Birnenform und gelbgold strahlend. Vor der Habsburger Kaiserfamilie war das Juwel wohl im Besitz der Familie Medici, den Herrschern von Florenz. Sein Ursprung ist jedoch unbekannt.
Keine Spur: So ist der "Florentiner"-Diamant verschwunden
Als Kaiser Karl der Erste aus Wien ins Exil in die Schweiz flüchten musste, verschwand der Diamant. Von einigen Schmuckstücken wusste man nur, dass sie zum Schutz ebenso in die Schweiz transportiert wurden.
Die Nachkommen von Karl dem Ersten erzählen nun jedoch, dass der Diamant nie wirklich verloren gegangen sei, wie die New York Times und der Spiegel berichten.
Während des Zweiten Weltkriegs musste die Kaiserfamilie vor den Nationalsozialisten nach Kanada fliehen. Und dort befand sich auch über die gesamte Zeit der Diamant gemeinsam mit anderen Juwelen in einem Banktresor. Das sollen drei Verwandte der Habsburger der New York Times berichtet haben.
Davon gewusst haben allerdings nur wenige, ganz nach dem Wunsch der Ehefrau von Karl dem Ersten, Kaiserin Zita. Sie habe nur zwei Personen – ihren Söhnen Robert und Rodolphe – vom Verbleib des Diamanten erzählt und aus Sicherheitsgründen darum gebeten, diesen bis 100 Jahre nach Karls Tod im Jahr 1922 geheim zu halten. Vor ihrem Tod gaben die Brüder diese Information laut Angaben der Familie an ihre eigenen Söhne weiter.
Ausstellung in Kanada geplant
Nachdem das Gelübde erfüllt worden ist, haben die Nachkommen der Familie, darunter Karl Habsburg-Lothringen, Enkel des letzten Kaisers sowie zwei Cousins - Roberts Sohn Lorenz von Habsburg-Lothringen und Rodolphs Sohn Simeon von Habsburg -entschieden, dass der Privatschmuck ausgestellt werden soll.
Als Dank an das Land Kanada, das die einstige Monarchenfamilie aufgenommen hatte, soll die Sammlung vor Ort verbleiben. Allerdings nicht mehr im Geheimen, das Land darf den Florentiner Diamanten und andere Juwelen in Kanada ausstellen.