Die Sorgen um die deutsche Wirtschaft nehmen nach einem von vielen als desaströs empfundenen Frühjahrsauftakt deutlich zu: Exporte und Produktion brachen im April angesichts von Handelskonflikten und schwacher Weltkonjunktur so stark ein wie seit annähernd vier Jahren nicht
Die Sorgen um die deutsche Wirtschaft nehmen nach einem von vielen als desaströs empfundenen Frühjahrsauftakt deutlich zu: Exporte und Produktion brachen im April angesichts von Handelskonflikten und schwacher Weltkonjunktur so stark ein wie seit annähernd vier Jahren nicht. Mit den Worten von DekaBank-Volkswirt Andreas Scheuerle: “Die Produktions- und Außenhandelsdaten sind **gruselig.**”
“Nach einer Phase der Hochkonjunktur kühlt sich die Wirtschaft in Deutschland gegenwärtig spürbar ab”, so die Deutsche Bundesbank. Sie rechnet in diesem Jahr nur noch mit 0,6 Prozent Wachstum, nachdem sie im Dezember noch 1,6 Prozent vorausgesagt hatte.
Die deutschen Exporte fielen im April um 3,7 Prozent niedriger aus als im Vormonat, so das Statistische Bundesamt. Da drosselten die Unternehmen ihre Produktion: Industrie, Baubranche und Versorger stellten zusammen 1,9 Prozent weniger her als im Vormonat, zeigen Daten des Bundeswirtschaftsministeriums.
"Obwohl die Daten für das erste Quartal etwas besser waren als erwartet, deuten die jüngsten Informationen darauf hinaus, dass der weltweite Gegenwind die Aussichten für das Euro-Währungsgebiet weiter beeinträchtigt", so EZB-Präsident Mario Draghi.
"Zusätzliche negative externe Entwicklungen könnten den Abschwung der stark exportgetriebenen deutschen Wirtschaft verstärken oder verlängern", warnen die Experten der Bundesbank. Dies berge dann das Risiko, dass der Abschwung auf die Binnenwirtschaft übertragen wird."
ACHILLESFERSE AUTO
Dabei ist die Automobilindustrie die Achillesferse: Ein wachsende Nachfrage nach Elektroautos, neue strenge Vorschriften für Fahrzeuge mit Abgasemissionen und Brexit und Handelskrieg zwischen den USA und China – keiner weiß, wie das für den größten Autoexporteur der EU ausgeht – immerhin geht .
mehr als ein Drittel der Exportautos in die USA, Großbritannien oder China.
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Dieter Kempf, Präsident des BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie) sagte, Merkels zersplitterte Regierungskoalition müsse sich zusammenreißen und schnell Vertrauen zurückgewinnen. Mit Betonung auf "schnell". "Die Koalitionsregierung ... hat viel Vertrauen verloren", so Kempf.
Da könnten symbolträchtige Rückzugsbewegungen aus Europa – wie etwa die Schließung des Ford-Motorenwerks in Großbritannien – auch den deutschen Arbeitsmarkt treffen, bisher einer der stabilsten in der EU.
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