Der Gipfel war ein wichtiger Meilenstein für die Erhaltung der biologischen Vielfalt und den Kampf gegen den Klimawandel und konzentrierte sich auf den Schutz und die nachhaltige Bewirtschaftung der drei großen tropischen Waldbecken (Kongobecken, Amazonas und Südostasien).
Er gehört zur grünen Lunge der Erde und ist nach dem Amazonas der größte tropische Regenwald der Welt: Der afrikanische Tropenwald des Kongobeckens spielt eine entscheidende Rolle für das Klima und die biologische Vielfalt. Gabun gehört zu den Ländern, über die er sich erstreckt. Dort fand Anfang März der One Forest Summit statt.
Der erste Weltgipfel zum Schutz der Tropenwälder wurde von Frankreich und Gabun mitorganisiert. Ergebnis dieses Treffens zwischen Staatschefs, Wissenschaftlern, der afrikanischen Jugend, Unternehmern, indigenen Völkern sowie Vertretern der UNESCO, der Weltnaturschutzunion IUCN, der Globalen Umweltfazilität und des Grünen Klimafonds war der Libreville-Plan.
Das Abkommen zwischen den Tropenwaldländern und der internationalen Gemeinschaft soll ökologische Ambitionen und wirtschaftliche Entwicklung in Einklang bringen.
Darin enthalten ist eine Vorreiterinitiative zum Schutz der lebenswichtigsten Kohlenstoff- und Biodiversitätsreserven: die Positive Conservation Partnerships (PCP) mit einem ersten Budget von 100 Millionen Euro und einem Mechanismus, der vorbildliche Länder über "Biodiversitätszertifikate" entschädigt.
Ein wissenschaftliches Projekt mit dem Titel "One Forest Vision" zur Messung der Nettobilanz der Kohlenstoffsequestrierung und zur baumgenauen Kartierung der vitalsten Kohlenstoff- und Biodiversitätsreserven im Amazonasgebiet, in Afrika und Asien in den nächsten fünf Jahren.
Eine "10by30"-Strategie der Wirtschaftsführer der drei Waldbecken mit dem Ziel, bis 2030 10 Millionen Arbeitsplätze in Aktivitäten zu schaffen, die mit der nachhaltigen Nutzung der Tropenwälder zusammenhängen, sowie eine Reihe von ersten konkreten Verpflichtungen der Unternehmen.
Erhaltung der Tropenwälder
Tropenwälder und ihre Erhaltung standen im Mittelpunkt des One Forest Summit. Die von Frankreich und Gabun gemeinsam organisierte internationale Konferenz versammelte in Libreville Politiker, Wirtschaftsführer, Wissenschaftler und NGOs aus zwanzig Ländern.
Experten zufolge spielen die afrikanischen Tropenwälder eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Klimawandel.
"In den Wäldern des Kongobeckens sind derzeit 10 Jahre der weltweiten Treibhausgasemissionen gespeichert", sagt Alfred Ngomanda, Ökologe bei CENAREST Gabon. "In Gabun sind es 100 Millionen Tonnen pro Jahr."
Wie wird der Schutz der Tropenwälder finanziert?
Eines der vorrangigen Themen des Gipfels: Finanzfragen. Gabun gehört zu den wenigen Ländern, die mehr CO₂ aufnehmen, als sie ausstoßen. Diese Umweltbemühungen sollen angemessen belohnt werden.
Gabun hat eine strenge Politik zum Schutz der Wälder eingeführt, die 88 % seines Territoriums bedecken. Lee White, gabunischer Minister für Forstwirtschaft, Meer und Umwelt:
"Wir haben die Reduzierung von 90 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen dokumentiert. Das wurde wissenschaftlich nachgewiesen, und die CO₂-Gutschriften wurden im November 2022 während der COP 27 in Sharm el-Sheikh bestätigt."
Schwieriger und teurer Schutz der Artenvielfalt
Die gabunische Hauptstadt hat die Besonderheit, von geschützten Naturgebieten umgeben zu sein. Nur wenige Kilometer von Libreville beginnen Nationalparks.
Der Pongara gehört zu den 13 Nationalparks, die vor 20 Jahren zum Schutz einer außergewöhnlichen Fauna und Flora eingerichtet wurden. Zu den geschützten Arten gehört der Kevazingo-Baum, ein seltenes und teures Holz. Alain Jessy Banguiya, ein Umweltführer des Pongara Nationalparks, führt die Reporterin durch den Wald und zeigt geschützte Arten:
"Das ist der Kevazingo-Baum, der ein enormes Wirtschafts-Potenzial für Holzfäller hat. Asiaten nutzen das Holz illegal. Die Regierung hat sich verpflichtet, diesen Baum zu schützen."
Waldelefanten, Riesenschuppentiere, Flachlandgorillas - der Park ist ein Zufluchtsort für viele Arten, die durch illegalen Handel bedroht sind. Doch den Wächtern, die für ihren Schutz zuständig sind, fehlen die Mittel. Patrick Evezoo, Mitarbeiter des Pongara Park, meint:
"Das größte Problem ist die Wilderei, die Wilderei von Elefanten, von Pflanzenarten, es gibt Holzdiebe sowie illegalen Fischfang an der Küste. Wie alle anderen Parks brauchen wir viel Geld, um unsere Arbeit gutzumachen."
Nachhaltige Nutzung des Waldes
Außerhalb der Nationalparks hat sich Gabun der nachhaltigen Nutzung des Waldes verpflichtet. Vor zehn Jahren wurde die Ausfuhr von Rohholz verboten, um das Holz vor Ort in ein Produkt mit höherem Mehrwert zu verarbeiten.
Ein Drittel des in den gabunischen Wäldern geernteten Holzes läuft durch eine Sonderwirtschaftszone, die in Bezug auf die nachhaltige Bewirtschaftung vorbildlich ist: In der Nkok-Zone sind etwa 100 Unternehmen angesiedelt, darunter viele aus der Forstwirtschaft. Der Tracer-Dienst stellt sicher, dass alles angelieferte Holz, legal ist.
"Wir prüfen die Dokumente zur rechtlichen Lage des Lieferanten und seine Zugangsrechte zu den Waldressourcen. Dann überprüfen unsere Teams die Praktiken der Betriebe", erklärt Serafin Ngouambe, technischer Koordinator bei Tracer-Nkok.
Die vor zehn Jahren gegründete Nkok-Wirtschaftszone ist klimaneutral zertifiziert. Diese kürzlich errichtete Anlage ist die erste in Zentralafrika, die Spanplatten aus Holzabfällen herstellt. Waris Moulenda Fatombi von der Verwaltungsbehörde Nkok SEZ erklärt:
"Als diese Zone ins Leben gerufen wurde, haben wir 40 Prozent des Holzes verwertet. Heute nutzen wir 90 Prozent dank der Verwertung von Abfällen."
Die Vereinbarkeit von wirtschaftlicher Entwicklung und Umweltschutz ist eine Herausforderung, da das Land immer noch von Öleinnahmen abhängig ist. Lee White, gabunischer Minister für Forstwirtschaft, Meer und Umwelt: "In Gabun, einem Erdölland, wird es in den nächsten 20 Jahren keinen Markt mehr für unser Erdöl geben, weil die G20-Länder die Atmosphäre mit_CO₂_gefüllt haben. Wir werden gezwungen sein, 50 Prozent unserer Wirtschaft durch irgendetwas anderes zu ersetzen."
Nachhaltige Bewirtschaftung der Tropenwälder und finanzielle Unterstützung für Länder mit Vorbildcharakter: Das sind in Libreville eingegangene Verpflichtungen, die noch umgesetzt werden müssen.