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Nach US-Zöllen: Deutsches Wirtschaftswachstum stagniert

Boote liegen im Wasser auf dem Main, während ein Orchester während eines klassischen Open-Air-Konzerts in Frankfurt, Deutschland, auftritt. 21. August 2025.
Boote liegen im Wasser auf dem Main, während ein Orchester während eines klassischen Open-Air-Konzerts in Frankfurt, Deutschland, auftritt. 21. August 2025. Copyright  AP/Michael Probst
Copyright AP/Michael Probst
Von Eleanor Butler
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Die deutsche Wirtschaft hatte zu Beginn dieses Jahres einen leichten Aufschwung erlebt, da die Unternehmen versuchten, den Zöllen zuvorzukommen. Jetzt stagniert das Wachstum wieder.

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Die deutsche Wirtschaft ist von April bis Juni um 0,3% gegenüber dem Vorquartal geschrumpft, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Das ist schlechter als die ursprüngliche Schätzung von -0,1%.

Zu Beginn des Jahres konnte noch ein Anstieg des BIPs verzeichnet werden, auch, weil Unternehmen ihre Geschäfte mit den USA ausweiteten, um den von Präsident Trump verhängten Zöllen zuvorzukommen.

"Insbesondere die Industrieproduktion entwickelte sich schlechter als ursprünglich angenommen", so das Statistische Bundesamt.

Der Verbrauch der privaten Haushalte wurde ebenfalls auf 0,1 % nach unten korrigiert, da neue Informationen über den Dienstleistungssektor, wie die monatlichen Daten zu Beherbergungs- und Verpflegungsdienstleistungen für Juni, vorlagen.

Die Konsumausgaben des Staates stiegen um 0,8% gegenüber dem Vorquartal, während die Investitionen, der Bausektor und die Nettoexporte einen Rückgang verzeichneten.

Trotz des Rückfalls in den Rezessionsbereich zeichneten die am Donnerstag von S&P Global veröffentlichten PMI-Daten, die auf monatlichen Umfragen unter Einkaufsmanagern beruhen, ein optimistischeres Bild.

"Die Geschäftstätigkeit in der deutschen Privatwirtschaft ist im August den dritten Monat in Folge gestiegen, wobei das Wachstumstempo das schnellste seit März war, aber trotzdem nur bescheiden blieb", so S&P Global am Donnerstag.

Dieser Optimismus trotz der schwierigen Wirtschaftslage könnte mit einer optimistischen Einschätzung der US-Zölle zusammenhängen. Ein weiterer Grund könnten die fiskialischen Anreize durch die zu Beginn des Jahres beschlossene Verfassungsänderung zur Schuldenbremse und das parallel beschlossene Sondervermögen in Höhe von 500 Milliarden Euro sein.

Die US-Zölle beginnen dennoch bereits, das BIP-Wachstum zu beeinträchtigen, denn ein Handelsabkommen zwischen der EU und den USA ist derzeit noch in Arbeit.

"Die jüngsten Unternehmensergebnisse haben uns schmerzlich daran erinnert, dass die US-Zölle, aber auch die strukturellen Veränderungen im zweiten Quartal in vollem Gange waren und die Unternehmensergebnisse belastet haben", so ING-Ökonom Carsten Brzeski.

Er fuhr fort: "Dies ist ein Trend, der sich im dritten Quartal nicht allzu sehr ändern wird, mit US-Zöllen von 15 % auf die meisten europäischen Waren und der Ungewissheit, ob (und wann) die 27,5 %-Zölle auf Kraftfahrzeuge wieder auf 15 % abgesenkt werden. Da 10 % der gesamten deutschen Exporte in die USA gehen, werden die neuen Zölle das Wirtschaftswachstum belasten."

Das jährliche BIP-Wachstum betrug im zweiten Quartal des Jahres 0,2%, verglichen mit 0,3% im ersten Quartal.

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