Newsletter Newsletters Events Veranstaltungen Podcasts Videos Africanews
Loader
Finden Sie uns
Werbung

Google investiert 5,5 Milliarden Euro in Deutschlands KI-Zukunft

Archivfoto vom zwölften April 2023: Ein Google-Schild am Büro des Unternehmens in San Francisco.
Archivbild: Ein Google-Schriftzug im Büro des Unternehmens in San Francisco, aufgenommen am zwölften April 2023. Copyright  Copyright 2023 The Associated Press. All rights reserved
Copyright Copyright 2023 The Associated Press. All rights reserved
Von Una Hajdari
Zuerst veröffentlicht am
Teilen Kommentare
Teilen Close Button

Der Technologieriese tätigt seine bislang größte Investition in Europa. Damit will er bei KI-Technologien in der größten Volkswirtschaft Europas die Vorherrschaft sichern.

Der Tech-Konzern hat am Montag ein Investitionspaket über fünf Komma fünf Milliarden Euro vorgestellt. Es läuft bis 2029, erweitert die Cloud- und KI-Infrastruktur und stärkt Googles Präsenz in Europa.

Kern des Plans ist ein neues Rechenzentrum in Dietzenbach vor den Toren Frankfurts und frisches Kapital für den bestehenden Campus in Hanau. Beide Standorte werden die Cloud-Regionen von Google in Deutschland tragen.

Das Unternehmen vergrößert zudem seine Büros in Berlin, Frankfurt und München. In München soll das historische Arnulfpost-Gebäude zu einem 30.000 Quadratmeter großen Entwicklungszentrum für bis zu 2.000 Beschäftigte werden.

Philipp Justus, Deutschlandchef von Google und Vizepräsident für Zentraleuropa, sprach von „Googles bislang größtem Investitionsprogramm in Deutschland“.

Google schätzt, dass die Investition das deutsche BIP jährlich um rund eine Milliarde Euro erhöht und in den nächsten vier Jahren jeweils rund 9.000 Arbeitsplätze absichert.

Deutschlands Charmeoffensive

Deutsche Regierungsvertreter begrüßten den Schritt.

„Googles milliardenschwere Investitionen sind echte Zukunftsinvestitionen: in Innovation, in künstliche Intelligenz und in die klimaneutrale Transformation“, sagte Finanzminister Lars Klingbeil. Er wertete die Vereinbarung als Beleg, dass Deutschland trotz einer schwächelnden Konjunktur weiterhin große Auslandsinvestitionen anzieht.

„Das sind Investitionen in die Arbeitsplätze von morgen in Deutschland. Genau das brauchen wir jetzt.“

Auch Digitalminister Karsten Wildberger zeigte sich optimistisch. Man wolle, „dass Deutschland bei Rechenzentren in Europa in der Spitzengruppe spielt“.

Daten, Souveränität und KI-Ausbau

Der neue Standort in Dietzenbach stärkt das deutsche Netzwerk von Google Cloud. Er gehört zu 42 Cloud-Regionen weltweit. Unternehmen wie Mercedes-Benz und Koenig & Bauer bekommen dadurch schnelleren und sichereren Zugang zu KI-gestützten Diensten.

„Die Investition von Google Cloud in Rechenzentren in Deutschland ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung der digitalen Infrastruktur in Europa“, sagte Magnus Östberg, Chief Software Officer bei Mercedes-Benz.

Die deutschen Standorte bieten weiterhin „Sovereign Cloud“-Dienste an, die auf die hiesigen Vorgaben zur Datenhoheit zugeschnitten sind. Das kommt europäischen Aufsehern entgegen, die die Dominanz US-amerikanischer Tech-Konzerne kritisch sehen.

„Eine souveräne digitale Zukunft muss in Europa entstehen, für Europa“, sagte Marianne Janik, Vizepräsidentin von Google Cloud für Nordeuropa. „Das heißt: tiefgreifende, strukturelle Investitionen in die lokalen Volkswirtschaften. Mit neuen Jobs und einem lebendigen europäischen Technologie-Ökosystem.“

Parallel zum digitalen Ausbau intensiviert Google die Dekarbonisierung seiner Aktivitäten in Deutschland. Die Partnerschaft mit Engie für CO2-freie Energie wird bis 2030 verlängert. Strom soll aus neuen Onshore-Wind- und Solarprojekten kommen, ergänzt um Batterie- und Wasserspeicher.

In Dietzenbach startet Google zudem sein erstes Abwärmeprojekt in Deutschland. Gemeinsam mit dem lokalen Versorger Energieversorgung Offenbach wird die Abwärme des Rechenzentrums ins Fernwärmenetz eingespeist. Das reicht, um mehr als 2.000 Haushalte zu heizen.

Der Tech-Konzern flankiert den Ausbau mit Initiativen zur digitalen Bildung an Schulen und Stiftungen in Hanau und Dietzenbach. Gefördert werden Programme zu Programmierung, MINT-Bildung und Prototyping.

Zu den Barrierefreiheitskürzeln springen
Teilen Kommentare