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Pille statt Fitnesstrainig? Neues Medikament ahmt Wirkung von sportlicher Betätigung nach

Wissenschaftler haben erfolgreich ein neues Medikament getestet, das die Vorteile eines strengen Trainings nachahmen kann.
Wissenschaftler haben erfolgreich ein neues Medikament getestet, das die Vorteile eines strengen Trainings nachahmen kann. Copyright Canva
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Von Oceane Duboust
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Das neue Medikament regt den Stoffwechsel an, unterstützt die Muskelzunahme und den Gewichtsverlust... bei Mäusen. Es wird jedoch noch Jahre dauern, bis es am Menschen erprobt wird.

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Wissenschaftler:innen haben erfolgreich ein neues Medikament getestet, das die vorteilhafte Wirkung eines anstrengenden Trainings nachahmen kann.

Das Team der Universität von Florida in den USA testete das Medikament an fettleibigen Mäusen und schaffte es, deren Stoffwechsel anzukurbeln und den Muskelaufbau sowie die Gewichtsabnahme zu fördern.

Regelmäßiger Sport kann sich sehr positiv auf die Gesundheit auswirken und wirkt sich nachweislich positiv auf Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und bestimmten Krebsarten aus.

Nach Angaben des britischen National Health Service (NHS) wird körperliche Aktivität auch mit einem besseren Zustand des Gehirns und einem geringeren Risiko für Stress, Depressionen oder Demenz in Verbindung gebracht.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, sich zwischen zweieinhalb und fünf Stunden pro Woche mäßig intensiv zu bewegen.

Leider halten sich 25 Prozent der Erwachsenen und 80 Prozent der Jugendlichen nicht an diese Empfehlungen.

Um in den Genuss der Vorteile körperlicher Aktivität zu kommen, haben Wissenschaftler jahrelang nach Möglichkeiten gesucht, auch nur einen Bruchteil dieser gesundheitlichen Vorteile zu reproduzieren - und es scheint, dass ihnen das nun auch gelungen ist.

Mehr Muskeln und Fettabbau

Das Team unter der Leitung von Thomas Burris von der University of Florida testete dieses neue Medikament - ein Molekül namens SLU-PP-332 - 28 Tage lang und veröffentlichte seine Ergebnisse im Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics.

Das Medikament gehört zu einer Klasse von Behandlungen, die als "Übungsmimetika" bekannt sind und die physiologische Anpassungen im Zusammenhang mit körperlichen Aktivitäten nachahmen.

"Dieses Präparat bringt den Skelettmuskel dazu, die gleichen Veränderungen vorzunehmen, die man bei Ausdauertraining beobachtet", so Burris, Professor für Pharmazie.

Die Wissenschaftler:innen beobachteten, dass die Mäuse in der Studie ihren Energieverbrauch erhöhten, d. h. sie verbrannten mehr Kalorien, ohne ihre Gewohnheiten zu ändern.

Die Mäuse sammelten auch weniger Fett in ihrem Körper an und verbesserten die Effizienz ihres Stoffwechselsystems.

Wie wirkt das Medikament?

Bei körperlicher Betätigung benötigt der Körper mehr Sauerstoff und Energie. Diese Stoffwechselveränderungen lassen sich auf zellulärer Ebene beobachten.

Während der Studie konzentrierten sich die Forscher auf die Östrogenrezeptoren (ERRs), die sich im Inneren der Zellen befinden.

ERRs befinden sich in Teilen des Körpers, die viel Energie benötigen, wie Muskeln, Herz und Leber. ERRs werden durch körperliche Aktivität verstärkt, ein Effekt, der durch SLU-PP-332 wiederholt wird.

"Wenn man Mäuse mit dem Medikament behandelt, kann man sehen, dass sich ihr ganzer Körperstoffwechsel auf die Verwendung von Fettsäuren umstellt, was dem sehr ähnlich ist, was mit Menschen passiert, wenn sie fasten oder Sport treiben", so Burris.

Die Mäuse in der Studie nahmen zehnmal weniger Fett zu und verloren zwölf Prozent ihres Körpergewichts im Vergleich zur Kontrollgruppe.

"Sie verbrauchen mehr Energie, um zu leben", fügt Burris hinzu.

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Bei erfolgreicher Entwicklung könnte das Medikament für Menschen, die an Fettleibigkeit oder Diabetes leiden, oder einfach für ältere Menschen, die im Laufe der Zeit zu einer Abnahme der Muskelmasse neigen, eine große Hilfe sein.

"Dies könnte dazu beitragen, dass die Menschen im Alter gesünder bleiben", so Burris.

Die ersten Ergebnisse der Studie sind zwar vielversprechend, aber es ist noch weitere Forschung erforderlich, unter anderem zu den Nebenwirkungen, bevor Versuche am Menschen beginnen können.

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