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Parkinson: Patientin spielt während ihrer Hirn-OP Klarinette

Bei einer Hirn-OP spielt ein Patient Klarinette. Das soll Symptome der Parkinson-Krankheit lindern.
Bei einer Gehirnoperation spielt ein Patient Klarinette. Das soll Symptome der Parkinson-Krankheit lindern. Copyright  King’s College Hospital
Copyright King’s College Hospital
Von Gabriela Galvin
Zuerst veröffentlicht am
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Um ihr Parkinson-Symptom zu behandeln, spielte eine Patientin während ihrer Hin-OP Klarinette. Die Ärzte erklärten, der Effekt sei auf dem OP-Tisch "sofort" eingetreten – sichtbar und messbar noch während des Eingriffs.

Eine Britin spielte während einer Operation an ihrem Gehirn Klarinette. Die Behandlung sollte ihre Parkinson-Beschwerden lindern - offenbar mit Erfolg.

Bei vielen Operationen sind die Patienten in Narkose, nicht aber bei Hirn-OPs. Oftmals wird hier bei vollem Bewusstsein operiert, um falsche Schritte sofort zu erkennen und zu korrigieren. Eine 65-Jährige Britin entschied sich dafür, während ihrer Hirn-OP Klarinette zu spielen. Die Operation sollte ihre Parkinson-Erkrankung behandeln.

Denise Bacon, eine pensionierte Logopädin, erhielt 2014 die Diagnose Parkinson. Die Krankheit verursacht Zittern, Verlangsamung und Steifheit und verschlimmert sich mit der Zeit, weil das Gehirn zunehmend geschädigt wird.

Behandlung von Parkinson mit Hirn-OP

Auch bei Bacon führten die Symptome zu Bewegungsverlangsamung und Muskelsteifheit. Gehen, Schwimmen, Tanzen und das Klarinette Spielen fielen ihr immer schwerer.

Damit kam sie für eine Tiefe Hirnstimulation (Deep Brain Stimulation, DBS) infrage. Dabei setzen Ärztinnen und Ärzte Elektroden in gezielte Hirnregionen, die die Bewegung steuern.

Das Verfahren wird seit Langem bei Patienten mit therapieresistenten Bewegungsstörungen wie Parkinson eingesetzt - heilbar ist die Krankheit nicht. Die Stimulation stoppt den Verlauf nicht, lindert aber die Symptome.

In Bacons Fall dauerte die Operation ganze vier Stunden. Keyoumars Ashkan, Neurochirurgie-Professor am King’s College London, führte die DBS durch, während Bacon wach blieb.

Nur Kopfhaut und Schädel waren örtlich betäubt. Die Chirurgen bohrten kleine Öffnungen in Bacons Schädel und setzten die Elektroden ein. Sie verbanden sie mit einem schrittmacherähnlichen Impulsgeber, der elektrische Impulse ins Gehirn sendet und so die Symptome mindert.

Die Ergebnisse waren "sofort … sobald die Stimulation das Gehirn erreichte" sichtbar, erklärte Ashkan in einer Mitteilung. Bacon selbst sagte, sie sei "hocherfreut".

"Ich erinnere mich, wie sich meine rechte Hand mit der Stimulation viel leichter bewegte. Dadurch konnte ich auch wieder besser Klarinette spielen", sagte sie.

Bacons Impulsgeber liefert kontinuierlich Strom ins Gehirn und passt die Stimulation automatisch an. Die Batterie sitzt in ihrer Brust und kann bis zu 20 Jahre halten, bevor sie ausgetauscht werden muss, so das King’s College Hospital, wo sie operiert wurde.

Jetzt freut sich Bacon darauf, die Hobbys wieder aufzunehmen, die sie wegen der Symptome einschränken musste.

"Beim Gehen merke ich bereits Fortschritte. Ich will zurück ins Schwimmbad und auf die Tanzfläche, um zu sehen, ob es dort ebenfalls besser geht", sagte sie.

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