Prozess: 6 Jugendliche verklagen 32 EU-Staaten auf mehr Klimaschutz

Sophia und André Santos Oliveira
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Von Euronews
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Sechs Jugendliche verklagen 32 europäische Staaten vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) auf mehr Klimaschutz.

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Die "Klimaangst" hat sie bis an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg gebracht. Sofia, ihr Bruder André und vier weitere junge Portugiesen waren zwischen fünf und 18 Jahre alt, als sie Klage gegen 32 Länder wegen Untätigkeit im Klimaschutz eingereicht haben. 

Diesen Mittwoch, sechs Jahre später, startet der besondere Prozess, in einem Jahr, in dem es mehrere Rekorde im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung gegeben hat.

In Portugal habe man es mit Hitzewellen und extremer Trockenheit zu tun, die tödlich sein kann", sagt der 15-jährige André Santos Oliveira. "Diese Hitze bedroht unser Recht auf Leben und ein weiteres wichtiges Recht, das wir in den Fall einbezogen haben: das Recht auf ein Privatleben."

Sie wollen kein Geld, sie wollen Maßnahmen

Wenn er in seinem Zimmer sein und lernen oder schlafen wolle, ginge das nicht, weil es so heiß sei, führt er als Beispiel an. "Ich möchte nach draußen gehen, um irgendeine Art von Aktivität im Freien zu machen, Fahrrad fahren, Basketball spielen, aber es ist so heiß, dass ich einfach nicht kann." 

Die Jugendlichen wollen kein Geld, sie wollen, dass die Regierungen ihre Politik und ihr Verhalten ändern. Unterstützt werden sie von der NGO "Global Legal Action Network".

Der Schutz des Planeten ist genauso wichtig wie der Schutz der Wirtschaft. Alles hängt zusammen.
18-jährige Klägerin Sofia Santos Oliveira

Wenn die Kläger und Klägerinnen aus Portugal Recht bekommen, könnte der EGMR die Regierungen der EU-Mitgliedsländer und der mitangeklagten Staaten Norwegen, Russland, Türkei, Schweiz und Großbritannien auffordern, strengere Klimaziele zu beschließen und einzuhalten. Mit einem Urteil ist im nächsten Jahr zu rechnen.

Andere junge Menschen könnten motiviert werden, ebenfalls für den Planeten zu klagen, der keine Zeit zu verlieren hat.

"Was ich am stärksten spüre, ist die Frustration über die Untätigkeit der Regierungen", sagt die 18-jährige Sofia Santos Oliveira. "Sie sagen, es sei ein zweitrangiges Problem,  anstatt eine Priorität. Der Schutz des Planeten ist genauso wichtig wie der Schutz der Wirtschaft. Alles hängt zusammen."

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