Die Spiele sind eröffnet: In Cannes ist der Startschuss für die 68. Filmfestspiele gefallen. Als Film für den prestigeträchtigen Eröffnungsplatz war
Die Spiele sind eröffnet: In Cannes ist der Startschuss für die 68. Filmfestspiele gefallen. Als Film für den prestigeträchtigen Eröffnungsplatz war “Le Tete Haute” der französischen Regisseurin Emmanuelle Bercot gesetzt.
Das Sozialdrama, in dem eine Jugendrichterin (Catherine Deneuve) sich unermüdlich um einen jungen Kleinkriminellen bemüht, trifft in Frankreich nach den tödlichen Attacken von Paris einen Nerv. “Ich denke, den Film als Eröffnungsfilm zu nehmen, ist eine Antwort auf das, was in diesem Jahr in Europa und vor allem in Frankreich ziemlich schwierig war. Ich denke es ist ein sinnvoller Film, der ein ganz besonderes Schicksal erzählt und ich finde es sehr interessant, dass ein großes Festival, ein internationales Festival wie Cannes, mit solch einem Film eröffnet wird, der mehr ein Kunstfilm ist, anstatt ein Film für die breite Öffentlichkeit”, so Deneuve.
Emmanuelle Bercot meint: “Es gibt offensichtlich keine Verbindung zu dem, was Anfang des Jahres passiert ist, da der Film vorher gedreht wurde. Wie auch immer, ich kann nicht leugnen, dass der Film an das erinnert. Die jungen Männer, die die Anschläge verübt haben, hatten eine sehr schwierige Kindheit. Das ähnelt sehr dem Leben einiger Kinder, die ich in den Büros der Richter gesehen habe, während ich all die Anhörungen besucht habe.”
Traditionell bemüht sich Cannes eigentlich um einen glamourösen Auftakt mit A-Prominenz – auch schon mal mit Hollywood-Blockbustern. In diesem Jahr wurden die Festspiele nicht nur zum ersten Mal von einer Frau eröffnet – sondern liefern mit dem Sozialdrama “La Tete Haute” auch einen ungewöhlich sozialkritischen Start.