Ausgezeichnet: die Welt des Kinos von Jane Campion

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Von Frédéric PonsardSabine Sans
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In der Geburtsstadt des Kinos in Lyon feierten mehr als 3000 Zuschauer die neuseeländische Regisseurin.

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Jane Campion wurde in Lyon mit dem 13. Prix Lumière ausgezeichnet. Damit wird jedes Jahr eine Persönlichkeit geehrt, die die Geschichte des Kinos geprägt hat.

Als erste Frau, die 1993 eine Goldene Palme in Cannes für "Das Piano" gewann, wurde Jane Campion sowohl vom Publikum als auch von Kollegen gefeiert.... u.a. von Julia Ducournau - erst die zweite Frau, die 2021 eine Goldene Palme abräumte.

"Es berührt mich sehr, hier zu sein, es ist mehr als symbolisch, es ist für mich ein vertrauter Ort", so Julia Ducournau. "Ich respektiere sie unendlich als Filmemacherin, sie ist eine Regisseurin, die mir viel bedeutet."

Regisseurin Nadine Labaki sagt: "Sie ist eine Frau, die ich verehre, die mich sehr inspiriert hat, die mich vom Kino träumen ließ und mir das Gefühl gab, dass alles möglich ist, mit diesem so sensiblen Blick, vor allem auf Frauen..."

Und die Schauspielerin und Regisseurin Hafsia Herzi schwärmte: "Diese Freiheit, diese Intelligenz, diese Kunst zu erzählen, sie ist wirklich ein großartiges Vorbild."

Überwältigender Empfang in Lyon

Die neuseeländische Filmemacherin, die nicht an große Auftritte gewöhnt ist, war überwältigt vom dem Empfang der mehr als 3000 Zuschauer in Lyon.

Jane Campion ist eine Regisseurin, die sich rar macht: Sie hat nur 9 Spielfilme, darunter ihr Meisterwerk "Das Piano", sowie verschiedene Serien darunter den Erfolg "Top of the Lake" gedreht. In ihren Werken erforscht sie die intimsten Facetten der Frau, das Begehren, die Suche nach Freiheit, jenseits der Konventionen von Familie und Gesellschaft... ohne Männer von ihren Filmen auszuschließen.

Hommage an das Kino

Während ihres Aufenthalts in Lyon traf sie das Publikum bei mehreren Gelegenheiten, darunter bei einem Meisterkurs im Théâtre des Célestins in Lyon.

Dort erzählte sie von ihren mehr minder zufälligen Anfängen im Kino, ihrer Liebe zu Randfiguren mit überbordender Fantasie sowie ihrer Liebe zur Natur und Landschaften.

Sie besuchte auch den Ort, an dem die Gebrüder Lumière ihren Kinematografen aufstellten, um "La Sortie des usines Lumière" zu filmen: Heute das Institut Lumière, das dem Kino gewidmet ist.

Ein "Bethlehem des Kinos", wie sie es nennt:

_"Das ist wirklich die Wiege des Kinos, und es ist schön, dass die Einwohner von Lyon dieses Denkmal erhalten. Das hat mein Leben ermöglicht: Im Kino aufzuwachsen, das war mein Leben. Ich hatte das Gefühl, dass ich außergewöhnliche Erwachsene mit großer Vorstellungskraft entdeckte, die Antworten auf die großen Fragen wie "Warum sind wir hier? Wie kann man lieben? Wer bin ich? Was wird die Zukunft bringen? Kurz gesagt, all die wichtigen Fragen, die die Menschen, die Künstler, durch Geschichten ansprechen, und das gibt mir das Gefühl, Teil der Welt zu sein."
_

Der andere Cowboy-Film

In einer Sondervorführung im Institut Lumière stellte sie ihren neuesten Film "The Power of the Dog" vor. Der von Netflix produzierte und ausgestrahlte Film wird ab dem 1. Dezember nur auf dem kleinen Bildschirm zu sehen sein. Der in Venedig ausgezeichnete Streifen erzählt die Geschichte eines brutalen Cowboys aus Montana, der seine wahre Natur verbirgt, gespielt von Benedict Cumberbatch.

Jane Campion ist die 13. Preisträgerin des sogenannten "Nobelpreis des Kinos", nach Clint Eastwood, Jane Fonda, Ken Loach, Wong Kar-wai, Martin Scorsese, Catherine Deneuve, Pedro Almodóvar, Francis Ford Coppola, Gérard Depardieu, Quentin Tarantino, Milos Forman und Jean-Pierre und Luc Dardenne.

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