Für ein neues Publikum: Gustavo Dudamel verzaubert mit Bob Wilsons "Turandot"

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Von Katharina RabillonSabine Sans
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Die Pariser Oper will das Publikum von Morgen heranziehen: Vorpremieren für unter 28-Jährige und ein Kontingent von 25.000 Karten à 10 Euro pro Saison.

Ein neues Publikum für die Oper zu begeistern – das ist die Mission der Pariser Oper und ihres Musikdirektors Gustavo Dudamel. Die Vorpremiere zur neuen Produktion von "Turandot" ist exklusiv für junge Zuschauer reserviert. Musica hat mit zwei von ihnen über ihre Eindrücke gesprochen. Die Inszenierung stammt vom Meister des Minimalismus Robert Wilson.

Junges Publikum begeistern

In Musica geht es heute um die Initiative der Pariser Oper, ein jüngeres Publikum anzusprechen. Es gibt Vorpremieren, die nur für die unter 28-Jährige bestimmt sind. Bei einer dieser Vorpremieren haben wir mit jungen Besuchern gesprochen, die die "Turandot"-Inszenierung des US-amerikanischen Künstlers und Regisseurs Robert Wilson gesehen haben. Gustavo Dudamel dirigierte seine erste Oper als neuer Musikdirektor der Pariser Oper.

"Dass auch wir in die Oper gehen können, das ist wirklich eine tolle Sache", meint die 17-jährige Rokhaya Diouf. Der 15-jährige Eugene Dumont-Sicaud ist das erste Mal in der Oper: "Ich dachte immer, das ist zu teuer und ich bin ja noch jung."

Vive la musique!

Der neue Musikdirektor der Pariser Oper freut sich über das Interesse der Jugend: "Ich bin sehr glücklich, dass dieser große Saal der Opéra Bastille voll mit jungen Menschen ist. Musik für alle zugänglich zu machen und Bildung durch Musik - das liegt mir besonders am Herzen", sagt Gustavo Dudamel.

Ein magischer Opernabend für dieses junge Publikum mit Puccinis letztem Meisterwerk "Turandot". Um eine neue Generation von Opernbesuchern anzulocken, öffnet die Pariser Oper ihre Türen für sie - mit erschwinglichen Eintrittskarten und unvergesslichen Abenden ausschließlich für junge Leute.

Die Vorpremieren sind für Personen unter 28 Jahren. Und die Pariser Oper bietet 25.000 Plätze à 10 Euro pro Saison.

Das Publikum von morgen ist das von heute

"Das Publikum, das wir das Publikum von morgen nennen, ist das wahre Publikum, das Publikum von heute", so Dudamel. "Es ist sehr wichtig, ihnen Räume zu öffnen, damit sie sich mit dem, was sie sehen, was sie hören, identifizieren können, damit es Teil ihres Lebens wird."

Der Meister des Minimalismus Robert Wilson hat "Turandot" inszeniert. Die Handlung dreht sich um die kaltherzige chinesische Prinzessin, die alle Bewerber enthaupten lässt, die ihre Rätsel nicht lösen können.

"Es ist ein Märchen. Turandot ist eine boshafte Frau. Und sie sollte Spaß daran haben, boshaft zu sein", meint Wilson. "Meine Inszenierung ist, was die Darsteller angeht, sehr statisch. Die Musik vermittelt die Bewegung, das Licht ist die Bewegung."

Der Moment wird zur Ewigkeit

Nicht nur Dudamel erinnert sich an seinen ersten Konzertbesuch. Auch die beiden Jugendlichen waren beeindruckt von dem Abend: _"Ich habe die Momente gespürt, in denen es Wut, Traurigkeit, Angst gab, es war wirklich toll", schwärmt Rokhaya Diouf.
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Gustavo Dudamel: "Ich wünsche mir, dass alle es genießen, denn Musik bringt einen an einen Ort, an dem es keine Zeit gibt, der Moment wird zur Ewigkeit."

Eugene Dumont-Sicaud sagt: "Es ist beeindruckend. Ich hätte nicht gedacht, dass so viel los sein würde. Ich dachte, es würde viel ruhiger sein. Dabei ist es voller Lärm und Energie, und das ganze Licht, einfach großartig."

Puccinis letztes Meisterwerk "Turandot" wird bis zum 30. Dezember in Paris aufgeführt.

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