Ausdrucksstark und minimalistisch: "Der Messias" auf der Mozartwoche

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Von Andrea BüringSabine Sans
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Robert Wilson bringt das Oratorium mit ausdrucksvollen Bildern auf die Bühne, am Taktstock Marc Minkowski.

Er ist ein Meister der minimalistischen Inszenierungen: Robert Wilson. Auf der Mozartwoche bringt er das Oratorium "Der Messias" auf die Bühne. Mit langsamen, ausdrucksvollen Bildern. Es dirigiert Marc Minkowski.

Von "The Messiah" zu "Der Messias": Das ist Mozarts Überarbeitung des berühmten englischen Oratoriums, das von Händel fast 50 Jahre zuvor komponiert wurde. Eine spirituelle Reise, die auf der Salzburger Mozartwoche in einer Inszenierung von Robert Wilson Premiere feiert:

"Was kann ich tun, um der Musik Raum zu geben? Wenn ich meine Augen schließe, höre ich konzentrierter zu", so Robert Wilson. "Kann ich also auf der Bühne mit offenen Augen etwas schaffen, das mir hilft, besser zu hören?"

Ein Gemälde mit verschiedenen Facetten

Der Intendant der Mozartwoche Rolando Villazón schwärmt: "Es ist, als ob sich ein Gemälde entwickelt, zu einem Bild, das verschiedene Facetten zeigt. Als ob wir durch ein riesiges Gemälde gehen, als ob wir es betreten und sehen, wie sich das Licht verändert."

Ein Werk im Scheinwerferlicht. Ende des 18. Jahrhunderts erhielt Mozart den Auftrag, Händels "Messiah" zu modernisieren. Das Oratorium wurde auf Deutsch übersetzt. Der berühmte Salzburger Komponist änderte Tonlagen, tauschte Instrumente aus:

"Mozart stellte ein eher symphonisches Orchester zusammen. Außerdem fügte er eine strahlendere Note zu, so als ob Van Gogh die Mona Lisa malte, als ob ein Maler durch die Verwendung verschiedener Harmonien Farben hinzufügte", meint Dirigent Marc Minkowski. "Es ist eine andere Welt, aber sie bleibt immer Händels Messias."

"Der Messias": populär und zeitlos

In seiner zweiten Mozartwoche präsentiert der Intendant das reichhaltige Werk des Komponisten in rund 50 Veranstaltungen: "Ich liebe Mozarts Version 'Der Messias' und wie er sie vom Barock in die Klassik übersetzt hat", so Rolando Villazón.

Und Robert Wilson meint: "Das Schöne an Mozarts Musik ist, dass es Licht gibt, das Hoffnung bringt."

Marc Minkowski, ehemaliger künstlerischer Leiter der Mozartwoche, kehrt zurück, um das Oratorium mit seinen Musiciens du Louvre aufzuführen: "Wir haben das Halleluja und dann bewegen wir uns auf die Auferstehung und die Hoffnung zu. Es ist sicherlich ein Werk, das viele philosophische Botschaften enthält, und vielleicht ist es deshalb so populär und zeitlos."

Mozarts "Der Messias" wird am 24. und 26. Juli bei den Salzburger Festspielen aufgeführt; und am 16., 18. und 19. September im Pariser Théâtre des Champs-Elysées.

Journalist • Andrea Büring

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