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Gerettete Kunstwerke: Museum Louvre-Lens stellt seltene ukrainische Ikonen aus

Das Museum Louvre Lens in Nordfrankreich wurde 2012 im Rahmen eines Plans zur Verbreitung der Kunst über die Hauptstadt hinaus eröffnet
Das Museum Louvre Lens in Nordfrankreich wurde 2012 im Rahmen eines Plans zur Verbreitung der Kunst über die Hauptstadt hinaus eröffnet Copyright  Michel Spingler/AP
Copyright Michel Spingler/AP
Von Sophia Khatsenkova
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Im Mai 2023 führten das französische Louvre-Museum und das Kiewer Chanenko-Museum eine geheime Aktion zum Schutz des ukrainischen Kulturerbes durch. Nun kann man die geretteten Kunstwerke im Museum Louvre-Lens bestaunen.

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Zum ersten Mal werden vier wertvolle Ikonen aus der Ukraine in Frankreich der Öffentlichkeit präsentiert. Die äußerst seltenen Kunstwerke sind derzeit im Museum Louvre-Lens, etwa 200 Kilometer nördlich von Paris, zu sehen.

Zu den Kunstwerken gehören ein Marienbild aus dem 15. Jahrhundert und eine Ikone von Johannes dem Täufer aus dem 16. Jahrhundert.  

Darüber hinaus werden zwei ungewöhnlich große Ikonen (2 m x 2 m) des griechischen Renaissance-Malers Theodoros Poulakis gezeigt. Sie stellen das Jüngste Gericht und die Hymne an die Jungfrau dar.

Ikonen sind religiöse Gemälde, die meistens die Heiligen darstellen in den orthodoxen Kirchen des Ostens als heilig gelten.

Sie werden in traditioneller Eitempera (einer Mischung aus trockenen Pigmenten und Eigelb) auf einem Holzuntergrund gemalt, was sie besonders empfindlich gegenüber Licht, Feuchtigkeit und Temperatur macht. Deshalb ist es keine leichte Aufgabe, diese Meisterwerke aufzubewahren.

"Das Ziel war es, die bestmöglichen Konservierungsbedingungen für die Ikonen zu gewährleisten", sagte Maximilien Durand, Direktor der Abteilung für byzantinische Kunst im Louvre-Museum Euronews. "In der Ukraine war dies aufgrund der aktuellen Umstände nicht möglich. Es handelt sich um zerbrechliche auf Holz gemalte Kunstwerke. Sie benötigen stabile Temperaturen, sichere Bedingungen und eine minimale Handhabung. Louvre bietet alle diese Bedingungen."

Im Mai 2023 wurden 16 Ikonen unter Beschuss aus dem Kiewer Chanenko Museum evakuiert, um sie vor russischen Angriffen zu schützen. Diese hochsensible und gefährliche Operation wurde vom Louvre-Museum durchgeführt.  

"In einem Land, in dem das Kriegsrecht herrscht sind Sicherheitsmaßnahmen und Diskretion unerlässlich. Dies erforderte von uns die Entwicklung anderer ungewöhnlicher Arbeitsmethoden. Die Ikonen verließen die Ukraine heimlich auf dem Landweg, begleitet von allen notwendigen Schutzmaßnahmen. Die Ikonen überquerten die Grenze nach Polen und Deutschland, bevor sie in Paris ankamen", erklärte Durand.

Im Jahr 2022 zerstörte ein russischer Luftangriff die Fenster und beschädigte Teile der Inneneinrichtung des Chanenko-Museums.

Die Ikonen werden nach Angaben des Louvre-Museums bis zum Ende des Krieges in Frankreich bleiben. Dabei sollen sie nicht vor der Öffentlichkeit versteckt bleiben. "Wir haben Maßnahmen ergriffen, um die Ikonen der Öffentlichkeit zu zeigen, damit sie der Öffentlichkeit nicht vorenthalten werden, und wir haben wissenschaftliche Studien und Analysen durchgeführt. Es ist eine Gelegenheit, in einem traurigen und dramatischen Kontext Hoffnung und Positivität zu vermitteln", so Durand.

Die Ausstellung ist bis Juni 2025 zu besichtigen.

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