Im Großen Ägyptischen Museum werden mehr als 100 000 Artefakte ausgestellt, von den Grabschätzen des Tutanchamun bis zum berühmten "Sonnenboot" des Pharao Cheops.
Am heutigen Samstag wird das monumentale Grand Egyptian Museum (GEM) offiziell eröffnet.
Der lang erwartete Ausstellungsraum wird das größte Museum der Welt sein, das einer einzigen Zivilisation gewidmet ist: Dem alten Ägypten.
Im GEM werden mehr als 100 000 Artefakte ausgestellt, von den Grabschätzen des Tutanchamun bis zum berühmten "Sonnenboot" des Pharao Cheops.
Tutanchamuns Grabschätze für die Öffentlichkeit zugänglich
Die Besucher betreten das Museum über die Große Halle und die Große Treppe. Sie werden begrüßt von riesigen Räumen, in denen hoch aufragende Hieroglyphen und kolossale Pharaonenstatuen stehen.
Diese führen zu den Hauptgalerien, die im Oktober 2024 für 4 000 glückliche Besucher im Rahmen einer exklusiven Vorbesichtigung geöffnet wurden.
Die letzte Phase des GEM wird mit der Eröffnung der mit Spannung erwarteten Tutanchamun-Galerien abgeschlossen, in denen mehr als 5.000 Artefakte aus dem Grab des jungen Königs ausgestellt werden.
Zu den Gästen der feierlichen Eröffnung zählen Staats- und Regierungschefs aus aller Welt, die unter anderem die goldene Totenmaske Tutanchamuns und lebensgroße Holzstatuen des jungen Pharaos bewundern können. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist zu der Zeremonie nach Kairo gereist.
Die ägyptische Regierung hat den Samstag zum Feiertag erklärt und in der Hauptstadt Großbildschirme aufstellen lassen, über die die Feier live übertragen wird. Zusätzlich wird die Eröffnung des Grand Egyptian Museum weltweit auf TikTok gestreamt.
Die Öffentlichkeit kann ihren Besuch in der Einrichtung ab dem 4. November buchen. Der Eintrittspreis für erwachsene ausländische Besucher beträgt 1.450 ägyptische Pfund (30 €).
Insgesamt wird das Museum 22.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche haben. Es wird auch eine der umfangreichsten Konservierungs- und Forschungseinrichtungen der Welt beherbergen.
Ein unterirdischer Tunnel verbindet das Hauptgebäude mit 19 spezialisierten Labors, die sich mit der Bewahrung des altägyptischen Erbes befassen, von zerbrechlichen Papyri über Skulpturenfragmente bis hin zu menschlichen Überresten.
Das GEM soll jedes Jahr bis zu fünf Millionen Besucher empfangen.
Ein kühner Entwurf, der antike Geschichte und zeitgenössische Innovation miteinander verbindet
Das Museum befindet sich auf dem Wüstenplateau am Nil, nur wenige hundert Meter von den berühmten Pyramiden von Gizeh entfernt.
Das auffällige Design der irischen Architektin Roisin Heneghan ist eine klare Hommage an die antiken Bauwerke - Dreiecke und Pyramiden sind die dominierenden Formen - und richtet gleichzeitig den Blick in die Zukunft, indem es wissenschaftliche und nachhaltige Innovationen nutzt.
Bei der Konstruktion wurde beispielsweise Stahlbeton verwendet, ein Material, das die Regulierung der Innentemperaturen unterstützt und die Abhängigkeit von Klimaanlagen verringert.
Die umliegenden Gärten, die ebenfalls mit dreieckigen Formen gespickt sind, wurden in Zusammenarbeit mit den Landschaftsarchitekten West 8 entwickelt und von der üppigen Vegetation des Niltals inspiriert.