Internationaler Tag der Migration

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Von Isabel Marques da Silva
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Internationaler Tag der Migration. Abstimmung über den UN-Flüchtlingspakt am 19. Dezember

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Mehr als 3.400 Menschen verloren nach Angaben der Vereinten Nationen in diesem Jahr, das in wenigen Tagen zu Ende geht, ihr Leben bei dem Versuch, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Seit dem Jahr 2000 gilt der 18. Dezember international als Tag der Migration.

Bis auf einige Ausnahmen stimmte die große Mehrheit der Mitgliedsstaaten zu Beginn der Woche dem UN-Flüchtlingspakt zu.

"Naturkatastrophen und Epidemien, wie es die Bedrohung durch Ebola in Teilen Afrikas ist, zwingen viele Menschen zur Flucht", so Antonio Vitorino, Generaldirektor der Internationalen Organisation für Migration. "Kriege, der Klimawandel, der Bevölkerungszuwachs und die größer werdende Kluft zwischen Menschen mit einem Einkommen und Armen führen dazu, dass unsere Verantwortung für Migranten wächst, für deren Sicherheit, für das Wohlergehen des Einzelnen, das der Familien und der Gemeinschaften."

Nach Angaben der UN-Organisation gab es weltweit fast 260 Millionen Migranten, 150 Millionen davon sind Arbeitsmigranten. Die meisten Migranten werden in Asien, Afrika und im Süden Amerikas gezählt, ein Drittel davon lebt in Europa. 

Dass diese oft als irreguläre Migranten gelten, hat unterschiedliche Ursachen, erläutert Michele LeVoy, Leiterin einer Plattform für Migranten ohne Papiere: "Wer keine Papiere hat, ist oft nicht selbst daran schuld, sondern in vielen Fällen handelt es sich um Gewaltopfer, um Frauen, die ihren Migrantenstatus durch den Partner oder den Arbeitgeber verlieren."

Über den Erfolg des zuvor in Marokko verabschiedeten globalen Migrationspakts und des UN-Flüchtlingspakts soll alle vier Jahre auf Ministerebene Bilanz gezogen werden. "Die Regierungen haben die Pflicht, nationale Aktionspläne umzusetzen", fügt Michele LeVoy hinzu. "Gesellschaftliche Akteure, Gewerkschaften, örtliche Verwaltungen sind hier gefragt, Bürgermeister zum Beispiel."

Rechtlich bindend sind weder der globale Migrationspakt noch der UN-Flüchtlingspakt.

Journalist • Rudolph Herbert

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