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Der Schmuggler von Auschwitz-Erinnerungen

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Von Gregoire Lory
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Belgischer KZ-Gefangener überlebte dank eines Fotos seiner Geliebten

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Auschwitz. Mehr als eine Million Menschen wurden in dem Vernichtungslager von den Nazis ermordet.

Zum 75. Jahrestag der Befreiung dieses Konzentrationslagers legen die Überlebenden noch immer Zeugnis ab.

Einer von ihnen ist Paul Sobol aus Belgien. Er empfinde keine Rachegefühle, sagt er.

Die Gräuel erlebt er heute mit den Augen der anderen.

"Ich denke vor allem an meine getötete Familie. Wissen Sie, ich habe meine Mutter zum Abschied nicht umarmen können."

Im Winter 1944 evakuierten die Nazis die Lager.

Die Gefangenen mussten Auschwitz auf Todesmärschen zu Fuß verlassen.

Diejenigen, die körperlich am Ende waren und nicht mehr weiter konnten, wurden erschossen.

Paul Sobol überlebte, doch das Grauen war für ihn noch nicht beendet. Er wurde schließlich in einen Zug gesteckt.

"Es waren etwa hundert Menschen in einen Waggon gepfercht. Wir wussten nicht, wie lange die Fahrt dauern würde. Schließlich mussten wir sechs Tage lang in dem Waggon bleiben. Als am Ende die Türen geöffnet wurden, hatten in meinem Waggon 20 oder 25 Menschen überlebt."

Paul Sobol überlebt die Vernichtungsmaschine dank eines Fotos seiner Freundin.

Diese hatte ihm kurz nach seiner Festnahme 1944 ein Lunch-Paket zugesteckt und das Foto von sich dazu gelegt.

Paul Sobol gelang es, dieses Foto während seiner gesamten Gefangenschaft bei sich zu halten.

Das Bild der Frau, die er später heiratete.

"Ich habe das Foto etwa acht Mal gefaltet und in meiner Faust gehalten, denn wir mussten uns nackt ausziehen und unsere Kleidung zurücklassen.

Dann wurden wir in ein Gebäude geführt, wo wir wie Schwerverbrecher behandelt wurden."

Paul Sobol sieht sich als einen Schmuggler von Erinnerungen.

Regelmäßig geht er in Schulen und erzählt von seinem Schicksal.

Aber auch internationale Institutionen wollen von ihm hören.

Am Auschwitz-Jahrestag spricht er bei der UNO in Genf.

Anschließend reist er nach Deutschland.

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