Zur Abwehr einer zweiten Corona-Infektionswelle setzt die EU-Kommission auf das Vernetzen der Warn-Apps verschiedener Länder, ein frühzeitiges Bekämpfen lokaler Hotspots und eine bessere Zusammenarbeit im Gesundheitswesen.
Die Europäische Union will auf eine mögliche erneute Infektionswelle besser vorbereitet sein.
Dazu legte die EU-Kommission Vorschläge für Maßnahmen vor, die die Bevölkerung schützen und eine Massen-Quarantäne verhindern sollen.
Teil des Pakets ist das Vernetzen der verschiedener Warn-Apps, ein frühzeitiges Bekämpfen lokaler Hotspots und eine bessere Zusammenarbeit im Gesundheitswesen
Insbesondere müsse koordinierter als zu Beginn der Pandemie gehandelt und der Datenaustausch verbessert werden, hieß es in Brüssel.
Die Kommission werde keine Warn-App entwickeln, dennoch sei es ihre Aufgabe sicherzustellen, dass diese Apps bestimmte Kriterien erfüllten und vernetzbar seien, so EU-Kommissionsvizepräsident Margaritis Schinas.
Auch müsse der Datenschutz gewährleistet werden.
Entsprechend könne die Industrie dieses Empfehlungen berücksichtigen.
In zahlreichen Ländern werden derzeit Warn-Apps entwickelt, die helfen sollen, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.
Um wirksam zu sein, müssten mindestens 60 Prozent der Bevölkerung diese Apps benutzen, sagt die Technologie-Journalistin Jennifer Baker.
Da spiele das Vertrauen der potenziellen Nutzer in das System die entscheidende Rolle.
Dann müssten die Menschen das Telefon auch mit sich führen und das Gerät stets eingeschaltet haben.
Denn verfolgt werde nicht die Person, sondern das Handy.
Ob Menschen aber die Abstandsregeln einhielten, sei kein technologisches, sondern ein kulturelles Problem.
Früher und intensiver müsse für die Grippe-Impfung geworben werden, um eine Doppelbelastung des Gesundheitssystems mit Grippekranken und Covid-19-Patienten zu vermeiden, appellierte die EU-Kommission.