Das Verteidigungsministerium diskutiert entsprechende Vorschläge. Bislang werden den Dienstgraden die Anrede "Frau" vorangestellt.
Das deutsche Verteidigungsministerium plant offenbar noch in dieser Legislaturperiode die Einführung von gegenderten Dienstgraden. Das berichtet die Welt unter Berufung auf Unterlagen des Verteidigungsministeriums über ein vertrauliches Tischgespräch im Juli.
Die Reform sieht demnach vor, weibliche Dienstgradbezeichnungen einzuführen. So soll nicht mehr die Anrede "Frau" vor den Dienstgrad gestellt werden, sondern der Dienstgrad selbst gegendert werden. Nach einer Übergangszeit von einem Jahr sollen die Änderungen wie beispielsweise "Feldwebelin" oder "Oberstleutnantin" in Kraft treten. Ausgenommen sind die Bezeichnungen "Hauptmann" und "Oberst".
Ein konkreter Plan der Änderungen soll Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer am 15. September vorgelegt werden. Sie müsste die Vorlage dann absegnen.
Bisher waren Versuche, die Anpassungen bei den Dienstgraden vorzunehmen, gescheitert.
Gleichstellungsbeauftragte der Bundeswehr oder Personaler argumentieren schon länger, dass die Gleichstellung von Männern und Frauen bei den Streitkräften auch auf diese Weise reflektiert werden müsse, auch um Frauen für die Bundeswehr zu begeistern.
Ein diesbezüglicher Vorstoß der EU-Kommissionschefin und früheren deutschen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, war ebenfalls gescheitert. Umfragen in der Bundeswehr hatten damals ergeben, dass die Frauen in der Armee kein Interesse an einer solchen Änderung haben.
Und auch dieses Mal könnte ein Fehlschlag drohen. So werden die Pläne bereits in den Sozialen Netzwerken diskutiert. Gegenderte Dienstgrade würden die Unterschiede eher verschärfen als der Gleichstellung dienen.