Corona: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Superspreaderin in Bayern

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Von Euronews  mit dpa
Informationen zum Covid-Testcenter am Flughafen Frankfurt, 15.8.2020
Informationen zum Covid-Testcenter am Flughafen Frankfurt, 15.8.2020   -  Copyright  Michael Probst/AP

Nach dem schweren Corona-Ausbruch in Garmisch-Partenkirchen ermittelt nun die Staatsanwaltschaft München II wegen Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung gegen eine als "Superspreaderin" geltende US-Amerikanerin.

Trotz Symptomen nachts feiern

Die 26-jährige Frau war trotz Krankheitssymptome nachts auf Kneipentour in Garmisch-Partenkirchen gewesen. Sie hatte zwar einen Test gemacht, doch war sie nicht, wie von den Gesundheitsbehörden vorgeschrieben, in Quarantäne geblieben, bis sie ihre Testergebnisse bekam.

Die junge Frau arbeitet zudem in einem Hotel für US-Streitkräfte und deren Familien. Dort wurden bislang mehr als 20 MitarbeiterInnen positiv auf das Virus getestet. Die Unterkunft bleibt für die kommenden zwei Wochen geschlossen.

700 Menschen auf Corona getestet

In der Region lag Sieben-Tage-Inzidenz bei 54 und damit über der kritischen Marke von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern. Nach dem Bekanntwerden des Vorfalls haben sich rund 700 Menschen in Garmisch-Partenkirchen testen lassen. Die Ergebnisse stehen noch aus und werden im Verlauf des Montagnachmittags erwartet.

Söder: "Musterfall für Unvernunft"

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder forderte nach dem Vorfall Konsequenzen. Garmisch-Partenkirchen sei ein Musterfall für Unvernunft, erklärte Söder nach einer Kabinettssitzung. Er wollte gemeinsam mit den Gesundheitsbehörden die Verhängung eines Bußgelds prüfen. In Bayern drohen bei Verstößen gegen die Quarantäne-Auflagen saftige Bußgelder in Höhe von bis zu 2.000 Euro.