Strom vom Festland für die Kykladen-Inseln

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Strom vom Festland für die Kykladen-Inseln
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Von Aurora VelezSabine Sans
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Dank eines EU-Projekts wird Griechenland umweltfreundlicher.

Die Kykladen wechseln von der Stromproduktion mit Dieselgeneratoren auf den Anschluss per Unterseekabel an das sauberere und sichere Stromnetz des griechischen Festlandes. Ein von der europäischen Kohäsionspolitik unterstütztes Multi-Millionen-Euro-Projekt, das der Wirtschaft dieser vom Tourismus abhängigen Inselgruppe zugutekommt.

Die Zeit der Stromausfälle auf den Kykladen ist vorbei: Die griechische Inselgruppe ist jetzt mit dem Stromnetz auf dem griechischen Festland verbunden. Dank dem EU-Projekt "Cyclades Interconnection" wurde ein Hunderte Kilometer langes Unterseekabel verlegt. Von der stabileren Stromversorgung profitieren Anwohner und Unternehmen.

In diesem Herbst ist Naxos an der Reihe, Strom über ein neues Umspannwerk zu beziehen, das von IPTO, einem unabhängigen Stromnetzbetreiber auf der Insel gebaut wurde. Projektmanager Nikolaos Margoutas:

"Das stabile, robuste Stromnetz des griechischen Festlandes wird jetzt auf die Kykladen übertragen. Dadurch wird das System leistungsfähiger. Beispielsweise werden wir nicht mehr die häufigen Stromausfälle erleben, die es auf den Inseln aufgrund extremer Wetterbedingungen gab."

Das Kykladen-Verbindungsprojekt begann 2017. Es besteht aus vier Phasen, die vierte soll 2024 abgeschlossen werden.

Das Infrastrukturprojekt hat ein Gesamtbudget von 782,4 Millionen Euro, das zum großen Teil vom griechischen Stromnetzbetreiber IPTO (Independent Power Transmission Operator) (338,7 Millionen Euro) getragen sowie von der EU-Kohäsionspolitik mit 276 Millionen Euro kofinanziert wird.

10 Kykladen-Inseln profitieren

Insgesamt sollen zehn Kykladen-Inseln an das Stromnetz auf dem Festland angeschlossen werden. (* Syros, Paros, Mykonos, Andros, Tinos, Naxos und Santorini, Milos, Folegandros und Serifos.)

Naxos zieht wie andere Inseln der Kykladen jedes Jahr viele Touristen an - auch in Coronazeiten. Stelios Vathrakokilis ist Besitzer von zwei Hotels. Er profitiert von der stabileren Stromversorgung, denn die Probleme mit der Elektrik beeinträchtigten sein Geschäft:

"Alle Unternehmen hatten Probleme, wenn es im Sommer keinen Strom gab, insbesondere mit Kühlschränken und Klimaanlagen", sagt der Hotelbesitzer: "Manche Leute hatten Angst, wenn nachts der Strom abgestellt wurde und es nur Notbeleuchtung gab. Die Touristen zahlen viel Geld, aber sie haben nicht einmal eine Klimaanlage."

Neben den positiven Auswirkungen auf den Tourismus, ist die neue Stromversorgung auch umweltbewusster:

"Die Kraftwerke, die fossile Brennstoffe - entweder Diesel oder Erdöl - verbrennen, werden stillgelegt. Das bedeutet, dass die Verbraucher eine deutliche niedrigere Stromrechnung erhalten", so der IPTO-Vizepräsident  Ioannis Margaris. "Die neue Stromverbindung der Inseln steht nicht im Gegensatz zu grüner Energie. Es ist genau der Weg, den erneuerbare Energien, ob Sonnen- oder Windenergie, Richtung griechisches Festland und umgekehrt nehmen müssen."

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