EP debattiert Cybersicherheit und Mobbing

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Von Alberto De Filippis
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Experten sehen Vorschlag der EU-Kommission für "Europäische Digitale Identität" als Schritt in die richtige Richtung.

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Attacken im Internet, Cyberangriffe, werden immer zahlreicher. Begriffe wie "Ransomware", "Phishing" und "Cybermobbing" werden immer vertrauter, und die Industriespionage bedient sich zunehmend der neuesten Technologien.

Um Europa davor zu schützen, haben einige Experten und Politiker die Schaffung eines digitalen Schutzschildes vorgeschlagen, und der französische Präsident Macron sprach davon, dass Daten europäischer Unternehmen auch auf europäische Server gehören. Nur, ist das überhaupt möglich?

Europa hat keine Technologie-Giganten wie die USA mit Google oder China mit Alibaba, zum Beispiel, aber durchaus Bedarf an deren Dienstleistungen. Ist Europa zu einem digitalen Schattendasein verdammt?

Miguel de Bruycker, der Direktor des Zentrums für Cybersicherheit Belgien dazu gegenüber Euronews:

"Wir haben keine Unternehmen wie Google, Amazon oder Facebook in Europa, die uns Alternativen zu deren herrlichen Dienstleistungen bieten, aber ich glaube, dass sich das in Zukunft ändern könnte. Die Frage ist nur, wie Europa sich dabei anstellt."

Die Technologie schreitet voran und Gesetzgeber haben Probleme, damit Schritt zu halten. Allerdings können auch die Nutzer, als die Bürgerinnen und Bürger eine Rolle spielen, wenn es um mehr Cybersicherheit geht. Zum Beispiel, in dem sie auf Anonymität im Netz verzichten. Die EU-Kommission hat gerade eine "Europäische Digitale Identität" vorgeschlagen. Eine gute Idee, meint Miguel de Bruycker:

"Wir sollten unbedingt mehr Sicherheitsebenen einbauen, die sich auf eine digitale Identität stützen. Wenn ich eine Webseite mit Kochrezepten besuche, brauche ich so etwas natürlich nicht, aber wenn ich meine Kreditkartennummer oder andere persönliche Informationen auf einer Webseite angebe, dann wäre es mir schon lieber, wenn der Besitzer der Webseite ein Zertifikat zum Nachweis seiner Legitimität hat."

Das Europäische Parlament beschäftigt sich in dieser Plenarwoche mit jüngsten Cyberangriffen auf europäische Institutionen, wie etwa die Arzneimittelagentur. Cybersicherheit ist auch eine der Prioritäten der slowenischen Ratspräsidentschaft, die im Juli beginnt. Immerhin versucht die EU nun schon seit einiger Zeit, den Gefahren des Internet zu begegnen.

Dier spanische Europaabgeordnete Pilar de Castillo Vera von der Fraktion der Europäischen Volkspartei erläutert:

"Die Europäische Union hat eine konsistente Politik entwickelt, die stets in eine Richtung zielt, nämlich ein System der Zusammenarbeit zu schaffen, dass diese Angriffe verhindert oder abwehrt. Wie sie das macht? Zum Beispiel mit der Einrichtung von Cybersicherheitszentren in allen Mitgliedsstaaten, die sich koordinieren, und in wenigen Monaten werden wir auch eine zentrale, gemeinsame Einheit gegen Cyberangriffe beschließen."

Bei der großen Nachmittagsdebatte des Europaparlaments zu Cyberthemen am Mittwoch wird auch der Schutz der Nutzer, insbesondere der weiblichen, vor Mobbing zur Sprache kommen.

Journalist • Andreas Rogal

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