Countdown zur WM - belgische Bars zum Boykott bereit

Die WM in Katar bleibt bei vielen umstritten
Die WM in Katar bleibt bei vielen umstritten Copyright AP Photo
Von Stefan GrobeMeabh Mc Mahon
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Nur noch wenige Wochen bis zur Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Viele bringen ihre Fan-Artikel auf Vordermann. In Brüssel aber planen eine Reihe von Kneipen, Gemeinden und Stadtplätzen einen Boykott.

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Nur noch wenige Wochen bis zur Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Viele bringen ihre Fan-Artikel auf Vordermann. In Brüssel aber planen eine Reihe von Kneipen, Gemeinden und Stadtplätzen einen Boykott.

Etwa der Eigentümer der beliebten Sportbar Café Caberdouche. Seine Großleinwand will er aus ethischen, sozialen und ökologischen Gründen leer lassen.

Ihn habe alles wütend gemacht von der WM-Vergabe, der Korruption und den Stadionbauskandalen, sagt Emmanuel Simonis. Und jetzt die totale Absurdität, dass es die verrückte Energiekrise gebe, bei der sich alle fragten, wie sie ihre Stromrechnung bezahlen sollten, während die WM in klimatisierten Stadien mitten in der Wüste stattfinde.

Emmanuel sagt,seine Mitarbeiter und Stammgäste seien an Bord - und er sei bereit sei, den finanziellen Schlag hinzunehmen. Auch andere Städte wie Paris und Lille planen Fanzonen zu boykottieren und auszuschließen.

Laut Amnesty International leben in Katar 1,7 Millionen Wanderarbeiter – viele davon mißhandelt, ausgebeutet – unter entsetzlichen Bedingungen. Und der Zeitung The Guardian zufolge sind 6.500 Arbeiter gestorben.

Die Abgeordneten des Menschenrechtsausschusses hier im Europäischen Parlament haben zum Thema WM in Katar vier Entschließungen verabschiedet.

Die ganze WM-Situation sei ein Chaos, so die deutsche Grüne Hannah Neumann. Nie hätte das Turnier an Katar vergeben werden dürfen. Allein schon wegen der Menschenrechtssituation, in der sich das undemokratische Land befinde, sei die Austragung höchst problematisch. Zwar habe es einige Verbesserungen für die Rechte der Wanderarbeiter gegeben, aber das mache niemanden wieder lebendig, der beim Bau der Stadien ums Leben gekommen sei. Sie habe keine Lust auf die Party, obwohl sie eigentlich Fußball möge.

Der oberste Diplomat der EU werde sich die Spiele nicht ansehen, da er zu beschäftigt sei, sagte sein Sprecher gegenüber Euronews. Aber Josep Borrell hat versucht, Druck auf die katarischen Behörden auszuüben, indem er eine Reihe von Menschenrechtsdialogen veranstaltete.

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