Wo in der EU ist der Zugang zu Verhütungsmitteln gut, wo schwierig?

Geburtskontrolle mit Anti-Baby-Pille
Geburtskontrolle mit Anti-Baby-Pille Copyright Rich Pedroncelli/Copyright 2018 The AP. All rights reserved.
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Von Stefan GrobeIsabel Marques da Silva
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Der Stand der Empfängnisverhütung in Europa ist nach wie vor sehr ungleich. Diese Daten wurden nur eine Woche vor dem Valentinstag enthüllt, der die romantische Liebe feiert.

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Der Stand der Empfängnisverhütung in Europa ist nach wie vor sehr ungleich. Diese Daten wurden nur eine Woche vor dem Valentinstag enthüllt, der die romantische Liebe feiert.

Laut den Autoren des sogenannten Verhütungsatlas gibt es viel zu tun, um Familien zu helfen, Kinder planbar zu bekommen.

Demnach verwenden in den 46 Ländern Europas nur 57 Prozent der Frauen moderne Verhütungsmittel.

Auch ein Drittel der Schwangerschaften ist nicht beabsichtigt (was nicht ungewollt bedeutet).

In den EU-Ländern ist der Zugang zu Verhütungsmitteln, Beratung und Online-Informationen sehr unterschiedlich. Am besten ist die Situation in Frankreich und Belgien, am schlechtesten in Polen und Ungarn.

Die Experten empfehlen den Regierungen sicherzustellen, dass Verhütung von den nationalen Gesundheitssystemen abgedeckt und ein spezielles Programm für Jugendliche eingerichtet wird.

Neil Datta, Exekutivdirektor des EPF (European Parliamentary Forum for Sexual & Reproductive Rights): „Viele junge Menschen haben vielleicht Familienpläne, aber erst für die nächsten Jahre. Daher sind sie vielleicht besser geeignet für bestimmte Arten der Empfängnisverhütung, die lange wirken und umkehrbar sind, als für einige andere, die eine tägliche Erinnerung erfordern, wie die Antibabypille.“

Nur 43 Prozent der Länder sehen in ihren nationalen Gesundheitssystemen die Möglichkeit vor, die gesamten oder teilweisen Kosten für die Verhütungsmittel zu übernehmen, einschließlich der teureren Arten wie Injektionen, Intrauterinpessare und Implantate.

Eine informelle Gruppe im Europäischen Parlament verlangt mehr Eigeninitiative der EU-Institutionen.

Sophie in 't Veld, niederländische Liberale: „Das Problem ist, dass die EU-Kommission immer sehr schüchtern und zurückhaltend war und es nicht wagte, „dahinzugehen“, weil sie es für zu politisch hält. Es gibt europäische Kampagnen zu Krebs, Fettleibigkeit, Alzheimer - warum also nicht über Verhütungsmittel und Familienplanung? Denn das ist Teil der öffentlichen Gesundheitspolitik.“

Der Atlas zur Empfängnisverhütung trug bereits zu Gesetzesänderungen in sieben Mitgliedstaaten bei: Belgien, Frankreich, Finnland, Italien, Irland, Litauen und Luxemburg.

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