Farm auf einem Marktdach in Brüssel punktet mit Energie-Effizienz

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Von Aurora Velez
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Das Projekt gehört zu den Gewinnern der REGIOSTARS-Awards zum 15-jährigen Juiläum der EU-Preise.

FOODMET ist der größte überdachte Markt für Gemüse und Frischwaren in Brüssel. Das von der EU kofinanzierte Gebäude im Viertel Anderlecht ist auf Energieeffizienz ausgerichtet. 

Auf dem Dach des Gebäudes wird Gemüse angebaut und es gibt eine Fischfarm, die die Abwärme des Foodmet nutzt.   

"Für uns ist es ein Vorteil, auf dem FOODMET-Dach zu sein", meint Audrey Boucher, Managerin bei der BIGH-Fischfarm. "Der Lebensmittelmarkt hat viele Kühlräume. Sie geben Wärme ab, und wir nutzen diese Wärme, um unsere Gewächshäuser zu heizen und das Wasser für die Fische zu kühlen."

Der Brüsseler Schlachthofmarkt entstand im 19. Jahrhundert und wird jedes Wochenende von über 100.000 Menschen besucht. Seit 2015 gibt es an diesem denkmalgeschützten Ort einen überdachten Markt mit etwa vierzig Ständen, an denen alles Mögliche verkauft wird. Das nachhaltige FOODMET-Energiesystem interessiert Experten aus der ganzen Welt. Paul Thielemans, Öffentlichkeitsarbeit ABATTOIR NV-SA:

"Es gibt viele Vorteile: Arbeitplätze, Artenvielfalt, das Auffangen von Regen- und Stadtwasser sowie eine größere Attraktivität der begrünten Dächer. Will man das in anderen Städten kopieren, braucht es private Investitionen, aber auch öffentliche Subventionen."

Fakten & Zahlen

Das FOODMET-Gesamtbudget beträgt 18 Millionen Euro, wovon 6 Millionen Euro aus der europäischen Kohäsionspolitik stammen, plus weitere 1,4 Millionen Euro für die Verstärkung des Dachs und der Terrassen. 

Seit 2018 produziert die Pilotfarm auf einem Teil des Daches jährlich 200.000 Töpfe Basilikum und andere Kräuter sowie in der Fischfarm 20 Tonnen Lachsforellen: Das Wasser und die Ausscheidungen der Fische werden gefiltert und für den Anbau des Gemüses verwendet. Julien Verloop, Leiter der Aquakultur bei BIGH erklärt: _"_Es ist ein geschlossener Kreislauf, das Wasser zirkuliert im System und ein Teil davon wird für die Pflanzen genutzt."

Die Produkte der Pilotfarm sind für den FOODMET-Markt zu teuer, damit werden Supermärkte und Restaurants im Umkreis beliefert. Grégory Huon, Inhaber & Geschäftsführer des "Jardin des Olives" kauft dort frischen Fisch ein.

"Wir kaufen hier Fisch ein, der am Abend auf dem Teller des Verbrauchers landet. Wir sind 300-400 Meter Luftlinie entfernt. Daraus wird ein Lachsforellenfilet, gebraten auf Tintenfisch-Risotto."

Der FOODMET mit seiner urbanen Farm gehört zu den ausgezeichneten REGIOSTARS-Projekten zum 15-jährigen Jubiläum der Awards.

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