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Aufgeheizte Stimmung in Paris: Kommt es zum TV-Duell in Frankreich? Und ist Macron abgeschrieben?

Jordan Bardella steigt aus einem Auto aus.
Jordan Bardella steigt aus einem Auto aus. Copyright Louise Delmotte/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.
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Von Anne Frieda MüllerEuronews
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Jetzt fordert der rechtsextreme Jordan Bardella den Linken-Chef Jean-Luc Méchelon zum TV-Duell. Macrons Partei scheint abgeschrieben.

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Die Ergebnisse der ersten Runde der Parlamentswahlen in Frankreich sind bekannt: Das Parteienbündnis Ensemble von Präsident Emmanuel Macron landete nur auf Platz drei. Davor lagen die rechtsextreme Partei Rassemblement National (RN) und das linke Wahlbündnis Neue Volksfront.

Die Parteien reagieren unterschiedlich auf die Wahlergebnisse und greifen sich gegenseitig an:

So forderte der RN-Parteivorsitzende Jordan Bardella (28) siegessicher den linken Politiker Jean-Luc Mélenchon (72) zu einer TV-Debatte heraus.

"Ich denke, dass die Franzosen Klarheit brauchen und dass es jetzt zwei Möglichkeiten für das Land gibt, entweder das Bündnis der extremen Linken hinter Jean-Luc Mélenchon, der zumindest gestern Abend seine Kandidatur für das Amt des Ministerpräsidenten erklärte im Falle eines Sieges der extremen Linken am Sonntag. Und dann das Bündnis, das ich um die Rassemblement National herum anführe. So ist dies ein Moment der Klarheit, und ich schlage Jean-Luc Mélenchon eine Debatte vor - Projekt gegen Projekt - zwischen denjenigen, die für eine Kohabitation bestimmt sind."

Französischer Wirtschaftsminister schließt Unterstützung für die Linken aus

Unterdessen hat der französische Minister für Wirtschaft und Finanzen Bruno Le Maire erklärt, er werde trotz der großen Wahlerfolge der Rechtsextremen das Wahlbündnis der linken Parteien nicht unterstützen. Er sagte: "Ich bekämpfe Rassemblement National, aber ich unterstütze nicht France Insoumise. Ich stimme nicht für France Insoumise, weil diese Partei Positionen eingenommen hat, die gegen die französische Nation gerichtet sind. Weil es bei France Insoumise nur um Kommunitarismus geht, weil France Insoumise für Antisemitismus steht, weil France Insoumise für Gewalt steht, weil France Insoumise sich über Minister lustig macht. Und das will ich nicht für Frankreich."

Enttäuschung über das Wahlergebnis

Es herrscht Unruhe in Frankreich, viele Pariser sind enttäuscht von dem Ausgang der ersten Wahlrunde. Caroline Beaulieu, die in Paris wohnt, sagt über den Ausgang:

"Für mich ist es das Gleiche. In beiden Fällen handelt es sich wirklich um Pest oder Cholera. Es gibt nichts Besseres zwischen den beiden. Wir sind also enttäuscht und wissen nicht, wohin wir gehen sollen."

Einige kritisieren auch Macrons voreilige Entscheidung, die Neuwahlen sehr früh anzusetzen. Bei Auflösung des Parlaments müssen Neuwahlen mindestens 20 Tage und maximal 40 Tage danach stattfinden. Die erste Runde der vorgezogenen Parlamentswahlen fand genau 21 Tage nach der Parlamentsauflösung statt.

Jean-Christophe Nony aus Paris kritisiert das scharf: "Ich denke, der Präsident der Republik hätte zumindest die maximale Frist von 40 Tagen abwarten sollen. Denn mit einer überstürzten Wahl, wenn wir die Menschen destabilisieren wollen, riskieren wir es, mit einem unregierbaren Parlament zu enden und können es ein Jahr lang nicht auflösen. Also, dieser überstürzte Wahlkampf ist die Verantwortung von Emmanuel Macron."

Meinungsumfragen zufolge wird Rassemblement National die meisten Sitze in der nächsten Nationalversammlung haben - es ist jedoch unklar, ob die Rechtsextremen die absolute Mehrheit bekommen werden.

Die zweite Wahlrunde findet am kommenden Sonntag statt.

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