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Angriffe in Kopenhagen: Zwei Jugendliche nach Explosionen nahe israelischer Botschaft in Haft

Die Polizei untersucht zwei Explosionen in der Nähe der israelischen Botschaft in Kopenhagen, 2. Oktober 2024
Die Polizei untersucht zwei Explosionen in der Nähe der israelischen Botschaft in Kopenhagen, 2. Oktober 2024 Copyright  Emil Nicolai Helms/AP
Copyright Emil Nicolai Helms/AP
Von Heilika Leinus & Euronews mit AP, EBU
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Zwei junge Schweden im Alter von 16 und 19 Jahren sind im Zusammenhang mit den Explosionen nahe der israelischen Botschaft in Kopenhagen festgenommen worden. Sie sollen gemeinsam mit anderen Tätern gehandelt und Verbindungen zum Iran gehabt haben.

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Am Mitwoch wurden zwei junge Schweden im Alter von 16 und 19 Jahren am Kopenhagener Bahnhof verhaftet, wie die dänische öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt DR mitteilte. Ihnen wird Beteiligung an einem Angriff nahe der israelischen Botschaft in Kopenhagen vorgeworfen.

Die dänische Staatsanwaltschaft teilte mit, die Ermittler arbeiteten derzeit daran, festzustellen, "ob das Motiv ein Terroranschlag sein könnte".

Bei den Explosionen in der Morgendämmerung, die sich in einem Viertel ereigneten, in dem sich mehrere ausländische diplomatische Vertretungen befinden, wurde niemand verletzt. Die nahe gelegene jüdische Schule wurde nach den Explosionen aus Sicherheitsgründen vorübergehend geschlossen.

Die beiden Angreifer, die aufgrund einer gerichtlichen Anordnung nicht identifiziert werden können, wurden für 27 Tage in Untersuchungshaft genommen. Sie wurden zunächst wegen illegalen Waffenbesitzes und des Mitführens von fünf Handgranaten angeklagt.

Zwei der Granaten explodierten, als die Verdächtigen sie auf ein Haus in der Nähe der Botschaft warfen, erklärte Staatsanwalt Søren Harbo. "Das war ganz in der Nähe der israelischen Botschaft", sagte er vor der Gerichtsverhandlung am Donnerstag. Die Explosionen verursachten Schäden an der Dachterrasse eines nahe gelegenen Hauses. Die diplomatische Vertretung wurde nicht beschädigt.

Die Anhörung am Donnerstag fand hinter verschlossenen Türen statt, nachdem die vorläufige Anklage vorgelesen worden war.

Die Polizei untersucht zwei Explosionen in der Nähe der israelischen Botschaft in Kopenhagen, 2. Oktober 2024.
Die Polizei untersucht zwei Explosionen in der Nähe der israelischen Botschaft in Kopenhagen, 2. Oktober 2024. Emil Nicolai Helms/AP

DR berichtete aus dem Gerichtssaal, dass die beiden Jugendlichen verdächtigt werden, "in Verbindung und mit vorheriger Absprache mit einem oder mehreren Tätern" gehandelt zu haben. Dänischen Medien zufolge bestritten die beiden die Vorwürfe.

Die beiden Verdächtigen waren am Mittwoch kurz vor Mittag in einem Zug am Kopenhagener Hauptbahnhof festgenommen worden. Dänische Medien zeigten Fotos von einem Mann in einem weißen Schutzanzug, der von der Polizei auf dem Bahnsteig des Bahnhofs abgeführt wird.

Ein dritter Verdächtiger im Alter von 19 Jahren, der in der Nähe der Botschaft festgenommen worden war, wurde nach Angaben der Polizei wieder freigelassen.

Laut den dänischen Gesetzen dürfen die dortigen Behörden Menschen, die einer kriminellen Tat verdächtigt werden, während der Ermittlungen in Gewahrsam halten.

Schüsse nahe der israelischen Botschaft in Stockholm

Unabhängig davon wurden am späten Dienstag Schüsse auf die israelische Botschaft in Stockholm abgegeben. Dabei wurde niemand verletzt und es gab keine Festnahmen.

Laut Angaben des schwedischen Geheimdienstes könnte der Iran an den beiden Angriffen beteiligt sein. Auch der dänische Inlandsgeheimdienst PET hat inzwischen erklärt, dass er von den schwedischen Behörden entsprechende Informationen erhalten hätte. Die schwedischen Behörden hätten festgestellt, dass der Iran mindestens mit einem bestimmten Angriff auf die israelische Botschaft in Stockholm, der von jungen Kriminellen in Schweden verübt wurde, in Verbindung stehe.

"Schweden befindet sich in einer ernsten sicherheitslage, weil die Ereignisse in der Welt um uns herum auch Folgen für die Sicherheit in Schweden haben. Diese Entwicklung steht im Einklang mit den Einschätzungen der Sicherheitspolizei", schrieb der schwedische Nachrichtendiesnt Säkerhetspolisen nach den beiden Angriffen auf X.

Im Mai beschuldigte die schwedische Inlandssicherheitsbehörde SAPO Teheran, etablierte kriminelle Netzwerke in Schweden zu nutzen, um Juden in Schweden anzugreifen.

Es ist gefährlicher geworden, Jude in Europa zu sein.
Mette Frederiksen
Ministerpräsidentin von Dänemark

Der dänische Nachrictendienst PET schrieb in einer Erklärung: "Wenn wir einen staatlichen Akteur haben, der junge Kriminelle dazu bringt, Aktionen durchzuführen, die auf jüdische Ziele in unserem Nachbarland abzielen, dann können wir besorgt sein, dass dies auch in Dänemark passieren wird."

Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen verurteilte den Angriff im Diplomatenviertel der dänischen Hauptstadt und sicherte den Juden in Schweden Schutz zu.

"Der Antisemitismus ist auf dem Vormarsch", sagte Frederiksen am Donnerstag in Kopenhagen. "Ich kann mich nicht genug davon distanzieren und sowohl den dänischen Juden als auch allen anderen, denen ihr Wohlergehen am Herzen liegt, glücklicherweise sind es viele von uns, sagen, dass die Behörden alles tun, um die jüdische Minderheit in Dänemark zu schützen."

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