Kevin Kühnert ist von seinem Amt des Generalsekretärs der SPD überraschend zurückgetreten. Matthias Miersch soll nun sein Nachfolger werden.
Der 35-jährige Kevin Kühnert hat gestern sein Rücktritt für das Amt des Generalsekretärs der SPD bekannt gegeben. Als Grund nannte er gesundheitliche Probleme. Medienangaben zufolge sei Kühnert "an das Ende seiner Kräfte gelangt".
Nun steht fest, wer der SPD ein Jahr vor der bevorstehenden Bundestagswahl aus der Patsche helfen soll. Der 55-jährige Matthias Miersch soll Kühnerts Nachfolger werden und das Amt des Generalsekretärs der SPD antreten.
Nach über drei Jahren Ampel-Koalition kämpft die SPD mit einer schwachen Bilanz, insbesondere in der Migrationspolitik und Wirtschaft. Miersch wird nun die Herausforderung haben, den Bundestagswahlkampf 2025 zu organisieren.
Wer ist Matthias Miersch?
Matthias Miersch, geboren 1968 in Hannover, ist SPD-Fraktionsvize und Experte für Umwelt- und Energiepolitik. Er spielte eine führende Rolle bei den Verhandlungen zum Heizungsgesetz und gilt als Befürworter der Energiewende. Seit 2005 ist er ununterbrochen Mitglied des Bundestags und wird Medienangaben zufolge als möglicher Nachfolger von SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich gehandelt.
In einer Mitteilung aus dem Jahr 2019 kritisierte Miersch Manfred Weber für seinen Vorschlag, den Bau von Nord Stream 2 zu stoppen. Er argumentierte, dass dies Europa entweder von amerikanischem Fracking-Gas abhängig machen oder die Atomkraft wiederbeleben würde. Miersch betonte, dass Gas eine wichtige Übergangslösung für die Energiewende ist, während die Gasproduktion in einigen europäischen Ländern aufgrund von Erdbebengefahren sinken wird.