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Nimmt die irreguläre Migration in die EU wirklich zu?

Migranten werden von der tunesischen Marineinfanterie bei dem Versuch, nach Italien zu gelangen, in der Nähe der Küste von Sfax, Tunesien, am 18. April 2023 aufgehalten.
Migranten werden von der tunesischen Marineinfanterie bei dem Versuch, nach Italien zu gelangen, in der Nähe der Küste von Sfax, Tunesien, am 18. April 2023 aufgehalten. Copyright  STR/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
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Von James Thomas mit AP
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Das behaupten rechtspopuläre Abgeordneten des Europäischen Parlaments immer wieder. Aber stimmt das überhaupt?

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Die Debatte über die Einwanderung in die EU hat sich in den vergagenen Monaten erheblich verschärft.

Rechtspopulistische Politiker in Frankreich, Deutschland, Ungarn und anderen Ländern haben die angeblich "beispiellose" Anzahl an Migranten als Bedrohung für die europäische Sicherheit und Identität bezeichnet.

Berlin hat neue Grenzkontrollen eingeführt, Budapest hat damit gedroht, Busladungen von Migranten direkt nach Brüssel weiterzuschicken, um der EU die Dringlichkeit des Problems vor Augen zu führen, und Spaniens Ministerpräsident hat Vereinbarungen mit afrikanischen Anführern ausgearbeitet, um zu versuchen, den Zustrom von Menschen im Zaun zu halten.

Irreguläre Migration über Südgrenzehn der EU in der ersten Jahreshälfte deutlich zurückgegangen

Trotz der Rhetorik und der verschiedenen Maßnahmen zeigen die offiziellen Zahlen, dass die unerlaubte Migration in die EU in den ersten acht Monaten dieses Jahres deutlich zurückgegangen ist.

Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration sind die irregulären Grenzübertritte über die Südgrenzen der EU - die in der Regel den Großteil dieser Art von Migration ausmachen - von Januar bis August um 35 Prozent zurückgegangen.

Etwa 115.000 unerlaubte Migranten, die weniger als 0,03 Prozent der EU-Bevölkerung ausmachen, sind in diesem Jahr über das Mittelmeer oder den Atlantik in die EU gekommen, gegenüber 176.252 im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Zum Vergleich: Auf dem Höhepunkt der Migrationskrise im Jahr 2015 kamen mehr als 1 Million Menschen in die EU.

Anteil der irregulären Migranten aus dem Mittelmeerraum und dem Atlantik an der EU-Bevölkerung im Jahr 2024.
Anteil der irregulären Migranten aus dem Mittelmeerraum und dem Atlantik an der EU-Bevölkerung im Jahr 2024. Euronews

Die Daten der EU selbst zeigen einen ähnlichen Trend. Laut Frontex, der Grenzschutzagentur der EU, sind die unerlaubten Grenzübertritte aus dem Süden in diesem Jahr im Vergleich zu 2023 insgesamt um 39 Prozent zurückgegangen.

Am häufigsten nutzen Migranten die Route von Nordafrika über das zentrale Mittelmeer nach Italien. In diesem Jahr haben etwa 64 Prozent weniger Menschen diese Route genutzt als im Jahr 2023.

Die Zahlen für die einzelnen Routen sind jedoch nicht durchgängig gleich.

Atlantikroute von Westafrika zu den spanischen Kanarischen Inseln ist die am dritthäufigsten genutzte Route

Die am zweithäufigsten genutzte Route ist das östliche Mittelmeer, wo die Migranten in Griechenland ankommen. Hier stieg die Zahl der Migranten in den ersten acht Monaten des Jahres um 57 Prozent, wobei die Schmugglernetzwerke Schnellboote und andere aggressive Methoden einsetzen, um der Küstenwache aus dem Weg zu gehen.

Und das trotz des vermeintlichen Erfolgs der 2016 unterzeichneten Erklärung zwischen der EU und der Türkei, mit der der Zustrom irregulärer Migranten aus der Türkei in die EU eingedämmt werden sollte.

Die Atlantikroute von Westafrika zu den spanischen Kanarischen Inseln ist die am dritthäufigsten genutzte Route, und ihre Nutzung hat sich in diesem Jahr mehr als verdoppelt.

Nach Angaben der UNO landeten dort Ende August mehr als 25 500 Migranten aus Ländern wie Mali und Senegal.

Dennoch hat der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez eine Reihe von Abkommen mit verschiedenen westafrikanischen Staaten angekündigt, um den Zustrom einzudämmen, die Zusammenarbeit zu verstärken und den Menschenhandel zu bekämpfen.

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