Nach den schwersten Unwettern seit Jahrzehnten ist die Zahl der Todesopfer in Spanien auf über 200 gestiegen. Besonders betroffen ist die Region Valencia, wo die Rettungsarbeiten noch immer andauern und viele Menschen auf Hilfe warten.
In der Region Valencia sind bei den verheerenden Unwettern und Überschwemmungen mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen, wie die spanischen Behörden am Freitag mitteilten. Allein in Valencia wurden bisher 202 Todesopfer gemeldet, und die Zahl könnte weiter steigen, da noch immer Menschen vermisst werden.
Nach den schweren Sturzfluten, die den Osten Spaniens in dieser Woche verwüsteten, dauern die Rettungs- und Bergungsarbeiten an. Einsatzkräfte suchen weiterhin nach Opfern in überfluteten Fahrzeugen und zerstörten Gebäuden. Viele Straßen sind immer noch durch Trümmer und aufgetürmte Fahrzeuge blockiert, was Bewohner in ihren Häusern gefangen hält. In einigen Gebieten gibt es weiterhin keine stabile Strom- und Wasserversorgung.
Drei Tage Staatstrauer und Krisenstab eingerichtet
Ministerpräsident Pedro Sanchez rief für die Opfer der Flutkatastrophe eine dreitägige Staatstrauer aus, die am Donnerstag begann, und mahnte die Bevölkerung zur Vorsicht, da weitere Regenfälle erwartet werden. Die spanische Zentralregierung hat zudem einen Krisenstab eingerichtet und mehr als 1.600 Soldaten der Katastrophenschutzeinheiten in die betroffenen Gebiete entsandt.
König Felipe sprach den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus. Viele Menschen wurden in Notunterkünften untergebracht, darunter in einem IKEA-Markt in der Region Valencia, während andere dringend auf Hilfe angewiesen sind und lokale Behörden um Unterstützung ersuchen.
Versorgungslage angespannt
Wie die spanische Zeitung El Pais berichtet, kommt es in einigen Supermärkten der Region zu Panikkäufen, besonders bei Mineralwasser, da viele befürchten, dass die Trinkwasserversorgung aufgrund der Schäden knapp wird. In mehreren Gemeinden fiel allein am Dienstag über 100 Liter Regen pro Quadratmeter. In Jerez de la Frontera im Süden Spaniens standen die Straßen meterhoch unter Wasser, was ebenfalls zu massiven Schäden führte.
Verkehr und Infrastruktur betroffen
Der Verkehr auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken wurde teilweise eingestellt, nachdem ein Zug mit 300 Reisenden nahe Málaga aufgrund der Wassermassen entgleist war. Verletzt wurde dabei niemand, jedoch bleibt der Bahnverkehr auf einigen Strecken weiterhin unterbrochen.
Die Aufräumarbeiten und die Suche nach Vermissten dauern an.