Erste Umfragewerte deuten darauf hin, dass das künftige rumänische Parlament und die Regierung die EU-, NATO- und Ukraine-freundliche Strategie des Landes fortsetzen werden – trotz eines spürbaren Anstiegs ultranationalistischer Kandidaten.
Nach ersten Unfragewerten des Meinungsforschungsinstituts CURS, die von Euronews Rumänien veröffentlicht wurden, führen die regierenden Sozialdemokraten (PSD) mit 26 % der Stimmen.
Dahinter folgen die gemäßigt-nationalistische Allianz für die Vereinigung der Rumänen (AUR) mit 19 %. Um den dritten und vierten Platz konkurrieren die Liberalen (PNL), die derzeit mit der PSD eine Koalitionsregierung bilden, und die EU-freundliche Union für die Rettung Rumäniens (USR).
Letztere stellte mit Elena Lasconi auch die Präsidentschaftskandidatin für die zweite Wahlrunde. Kleinere pro- und anti-europäische Parteien kämpfen weiterhin um den Einzug ins Parlament, wobei ihre Ergebnisse innerhalb der Fehlermarge liegen.
Damit scheint eine starke Regierung möglich, die Rumäniens traditionell pro-europäische und pro-NATO-Politik fortführen könnte.
Gleichzeitig haben EU-skeptische oder sogar extrem EU-feindliche Kräfte an Zustimmung gewonnen. Sie werden im neuen Parlament voraussichtlich eine deutlich stärkere Opposition bilden als bisher.
Dieses Wahlergebnis wurde durch eine überraschend hohe Wahlbeteiligung geprägt. Auslöser war der Schock über den Sieg eines ultranationalistischen Kandidaten in der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen am vergangenen Sonntag.
Nach einer Woche, die von politischen Spannungen, Schuldzuweisungen und Forderungen nach einer "nationalen Notstandsabstimmung" geprägt war, gingen deutlich mehr Rumänen zur Wahl als bei der Parlamentswahl 2020.
Unsere Journalisten arbeiten an dieser Geschichte und werden sie aktualisieren, sobald mehr Informationen verfügbar sind.