Während eines überraschenden Besuchs in Lwiw hat Polens Premierminister Donald Tusk die Solidarität seines Landes mit der Ukraine betont. Er kündigte weitere Militärhilfe, die Eröffnung eines neuen Grenzübergangs und Unterstützung für die EU- und NATO-Bestrebungen Kyjiws an.
Tusk bekräftigte auch Polens Bereitschaft und Entschlossenheit, die Ukraine bei der Stärkung ihrer Verteidigung zu unterstützen. Er betonte, sein Land werde die Ukraine in ihren Bestrebungen nach einer Vollmitgliedschaft in der Europäischen Union nachdrücklich unterstützen.
Ab dem 1. Januar übernimmt Polen für sechs Monate die EU-Ratspräsidentschaft. Tusk kündigte an, dass Polen während dieser Zeit die Beitrittsgespräche mit der Ukraine beschleunigen und realistischer gestalten wolle. Zudem erklärte er, dass alles unternommen werde, um die Aussichten der Ukraine auf eine NATO-Mitgliedschaft schrittweise zu verbessern, räumte jedoch ein, dass dieser Prozess Zeit und die Überwindung vieler Herausforderungen erfordern werde.
Tusk kündigte auch die baldige Eröffnung eines neuen Grenzübergangs zur Ukraine sowie ein neues Militärhilfepaket für Kyjiw an.
Zelenskyy bedankte sich bei Polen für dessen Unterstützung während des fast dreijährigen Krieges mit Russland. Der ukrainische Regierungschef brachte auch die Wertschätzung seines Landes für die Zusagen Warschaus zum Ausdruck, die Aussichten auf eine NATO-Mitgliedschaft zu erleichtern.
"Ich bin Polen dankbar für die Unterstützung unseres Wunsches, Vollmitglied der NATO zu werden und so bald wie möglich eine Einladung in das Bündnis zu erhalten. Polen versteht, wie wichtig es in unserem Teil Europas ist, dass die Sicherheit wirklich gewährleistet ist und dass es keine geopolitische Unsicherheit gibt", sagte Zelenskyy in einem gemeinsamen Pressebriefing nach dem Treffen der beiden.
Bereits am 10. Dezember hatte Tusk erklärt, dass Polen im Rahmen seiner EU-Ratspräsidentschaft bereit sei, Friedensgespräche zur Beendigung der Kämpfe in der Ukraine zu unterstützen.
Selenskyj betonte in seiner Reaktion auf Tusks Äußerungen, dass ein dauerhafter Frieden wichtiger sei als eine bloße Unterbrechung der Feindseligkeiten. Ein solcher Frieden könne nur durch die Einigkeit aller Partner und auf der Grundlage starker gemeinsamer Positionen und Werte erreicht werden.