Der europäische Gesundheitssektor steht vor einer Personalkrise. Angesichts einer alternden Ärzteschaft scheint kein Licht am Ende des Tunnels zu sein.
Nach den neuesten Eurostat-Daten, von 2022, gibt es in der EU etwa 1,83 Millionen Ärzte. Das entsprach einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr, als es 1,82 Millionen Ärztinnen und Ärzte gab.
Doch in Europa streikt das medizinische Personal. Es herrschen Fachkräftemangel, Gehaltsprobleme und das zunehmende Durchschnittsalter der Fachkräfte setzt den Gesundheitssektor zusätzlich unter Druck.
Gegenwärtig sind in 12 EU-Ländern 40 Prozent der Ärzte mindestens 55 Jahre alt.
Welche Länder haben die niedrigste Rate an Allgemeinmedizinern?
Laut Eurostat gab es im Jahr 2022 rund 480.000 Allgemeinmediziner in der EU.
Am schnellsten scheint man in den Niederlanden einen Arzttermin zu bekommen, denn hier kommen am meisten Ärzte auf 100.000 Einwohner, nämlich 183. An zweiter Stelle lag Österreich mit 146, gefolgt von Zypern und Frankreich (jeweils 138), Liechtenstein (129) und Belgien (120).
Mit nur 46 Hausärzten auf hunderttausend Einwohner hat Griechenland die niedrigste Rate in Europa, gefolgt von Montenegro (51), Island (56) und Bulgarien (60).
Italien ist das Schlusslicht unter den größten europäischen Volkswirtschaften und liegt mit 80 Hausärzten pro 100.000 Einwohner auf dem achtletzten Platz in der EU.
Italien, Bulgarien und Lettland haben die ältesten Ärzte
Italien hat auch die ältesten Ärzte in der EU: 54 Prozent sind mindestens 55 Jahre alt, während die jungen Ärzte - unter 35 Jahren - nur elf Prozent ausmachen.
Das ist der niedrigste Anteil an jungen Ärzten in Europa, mit Ausnahme von Liechtenstein.
Wie in Italien liegt auch in Bulgarien der Anteil der über 55-Jährigen bei 54 Prozent, gefolgt von Lettland (47 %), Estland (46 %) und Deutschland (44 %).
Am anderen Ende des Spektrums verzeichnet Malta mit 46 Prozent die meisten Ärzte unter 35 Jahren, gefolgt von der Türkei (41 %), Rumänien (35 %) und den Niederlanden (30 %).