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Faktencheck: Gefälschte Videos zeigen angebliche Vulkanausbrüche auf Santorini

Eine orthodoxe Kirche in der Stadt Oia auf Santorin, Griechenland, während der Hauptort Fira im Hintergrund von der Sonne beleuchtet wird, am 4. Februar 2025.
Eine orthodoxe Kirche in der Stadt Oia auf Santorin, Griechenland, während der Hauptort Fira im Hintergrund von der Sonne beleuchtet wird, am 4. Februar 2025. Copyright  Petros Giannakouris/Copyright 2025 The AP. All rights reserved
Copyright Petros Giannakouris/Copyright 2025 The AP. All rights reserved
Von James Thomas
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Auf TikTok und X kursieren Videos, die angebliche Vulkanausbrüche auf der griechischen Insel Santorini zeigen.

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Die griechische Insel Santorini ist Opfer einer Reihe gefälschter, viraler Videos geworden, die angeblich zeigen, wie das beliebte Urlaubsziel von Lava verschlungen wird. Parallel wird die Insel aktuell tatsächlich von Hunderten Erdbeben geplagt. Die griechische Regierung hat vergangene Woche den Notstand ausgerufen.

Die Videos wurden größtenteils auf TikTok veröffentlicht, aber einige zirkulieren auch auf X, wo sie Tausende von Aufrufen, Shares und Likes angehäuft haben.

Auch zahlreiche Kommentare haben sich unter den Videos gesammelt. Während viele zurecht die Echtheit der Clips anzweifeln, scheinen andere zu glauben, was sie vermeintlich abbilden.

Auf einem der Videos ist beispielsweise zu sehen, wie Lava die Klippen hinunter ins Meer fließt, während auf dem Berg Vulkane ausbrechen.

Auf einem anderen Video sind Menschenmengen zu sehen, die in Panik fliehen, während Brände vor der Kulisse der ikonischen weißen Gebäude und blauen Dächer von Santorini wüten.

Ein drittes Video zeigt Rauch, der von einer Insel mit dem Schriftzug "Santorini" aufsteigt, als ob dort gerade ein Vulkanausbruch stattgefunden hätte.

Die Videos erschienen, nachdem eine Welle von Erdbeben Santorini erschüttert hatte.
Die Videos erschienen, nachdem eine Welle von Erdbeben Santorini erschüttert hatte. Euronews
Dieses Video ist KI-generiert.
Dieses Video ist KI-generiert. Euronews
Dieses Video wurde falsch betitelt.
Dieses Video wurde falsch betitelt. Euronews

Verschiedene Hinweise deuten jedoch darauf hin, dass die ersten beiden Videos von einer künstlichen Intelligenz generiert wurden.

Im ersten Video sieht das Meer künstlich aus und reagiert ungewöhnlich auf die Lava und beim Krachen gegen die Felsen.

Die Farben sind gesättigt, und manchmal verschmilzt ein Bootssegel mit den Gebäuden, während ein anderes Boot, das mit Lava bedeckt zu sein scheint, vorbei segelt.

Im zweiten Video sind die weglaufenden Menschen verzerrt - sie lösen sich auf, verschmelzen ineinander und haben unscharfe Gesichter.

Das dritte Video wurde nicht von einer KI generiert, zeigt aber überhaupt nicht Santorini. Es fehlen nicht nur die Gebäude mit den blauen Dächern, auch die Landschaft der Insel ist völlig anders.

Eine umgekehrte Bildersuche ergibt, dass das Video in Wirklichkeit Whakaari bzw. White Island in Neuseeland zeigt.

Die Insel ist der aktivste Kegelvulkan Neuseelands, der zuletzt im Dezember 2019 ausgebrochen ist.

Dampfschwaden steigen am 11. Dezember 2019 über White Island vor der Küste von Whakatane, Neuseeland, auf, nachdem der Vulkan am 9. Dezember ausgebrochen war.
Dampfschwaden steigen am 11. Dezember 2019 über White Island vor der Küste von Whakatane, Neuseeland, auf, nachdem der Vulkan am 9. Dezember ausgebrochen war. Mark Baker/Copyright 2019 The AP. All rights reserved

Außerdem kursieren Behauptungen, dass die Türkei hinter den Videos stecke, um der Tourismusindustrie von Santorini zu schaden, aber dafür gibt es keinerlei Beweise.

Das türkische Ministerium für Kultur und Tourismus reagierte nicht auf die Anfragen von EuroVerify nach einer Stellungnahme.

Was ist wirklich auf Santorini passiert?

Santorini ist zwar eine Vulkaninsel, hatte aber in letzter Zeit mit einer Reihe von Erdbeben zu kämpfen, nicht mit Vulkanausbrüchen.

Seit dem 31. Januar wurden auf der Insel mehr als 800 Beben der Stärke 3 und höher registriert, was zur Ausrufung des Notstands bis Anfang März führte.

Das intensivste Beben mit einer Stärke von 5,2 ereignete sich am 5. Februar und war sogar in Athen, Kreta und Teilen der Türkei zu spüren.

Obwohl bisher nur minimale Schäden entstanden sind, sind Tausende von Menschen von Santorini und den nahe gelegenen Inseln Amorgos, Anafi und Ios geflohen, nachdem in dem Gebiet mehr als 200 Unterwasserbeben registriert wurden.

Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hat ein Finanzierungspaket in Höhe von 3 Millionen Euro angekündigt, um eine Notfallevakuierungsroute im Süden Santorinis zu schaffen.

Experten erklärten bei Euronews Travel, dass die Beben nicht mit dem Vulkan der Insel in Verbindung stehen. Ob es noch zu einem stärkeren Beben kommen könnte, sei bisher unklar.

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