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72-Stunden-Notfallpaket: Was empfehlen EU-Länder für den Ernstfall?

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Foto: Copyright  Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved
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Von Christina Thykjaer & Euronews en español
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Vor dem Hintergrund zunehmender geopolitischer Spannungen in Europa und der Welt hat die Europäische Kommission die EU-Mitgliedstaaten dazu aufgerufen, ihre Bevölkerung auf eine Überbrückung eventueller künftiger Krisen vorzubereiten. Viele Länder haben Checklisten erstellt - auch Deutschland.

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Die Spannungen in Europa nehmen zu. NATO-Generalsekretär Mark Rutte sagte bei einem Treffen mit Polens Regierungschef, dass angesichts Russlands neuester Raketentechnologie "der Unterschied zwischen einem Angriff auf Warschau und einem Angriff auf Madrid 10 Minuten beträgt." Er betonte, wie wichtig es sei, die Sicherheit der Länder unabhängig von ihrer Nähe zur Ostflanke zu verbessern.

Die Europäische Union kündigte am Mittwoch an, die Europäer sollten sich auf künftige Herausforderungen des Kontinents vorbereiten. Neben Kriegen drohen Gesundheitskrisen, Naturkatastrophen durch den Klimawandel und Cyberangriffe. Doch was genau sollen die Notfallkits enthalten?

In der vorgestellten Strategie fordert die Europäische Kommission die 27 Mitgliedstaaten auf, dafür zu sorgen, dass die Bürger über ein Notfallset verfügen. Damit sollen sich die Europäer mindestens 72 Stunden lang selbst versorgen können, falls ihnen die wichtigsten Vorräte ausgehen.

Der Plan zielt darauf ab, die Richtlinien in allen europäischen Ländern zu harmonisieren, sodass "jeder, auf verschiedenen Ebenen, sozusagen ein Handbuch hat, was zu tun ist, wenn die Sirenen losgehen", sagte ein hoher EU-Beamter, der anonym bleiben wollte, gegenüber Euronews.

Was sollten das Notfallpaket enthalten?

Die Kommission hat nicht festgelegt, was ein solches Set enthalten sollte, aber mehrere europäische Länder haben bereits Listen mit Gegenständen veröffentlicht, die wichtig für das Überleben einiger Tage ohne Grundversorgung sind. Das sogenannte Notfallkit soll für mindestens 72 Stunden ausstatten.

Die französische Regierung beispielsweise fordert Ladegeräte, unentbehrliche Medikamente, Wasserflaschen, Brillen, Batterien, ein tragbares Radio, Fotokopien wichtiger Dokumente (einschließlich Arztrezepten) sowie Brettspiele zur Unterhaltung.

Generell sollte eine Notfallausrüstung auch Lebensmittel, eine Taschenlampe, Bargeld, Ersatzschlüssel, warme Kleidung und grundlegende Werkzeuge wie Gebrauchsmesser enthalten.

Das von der französischen Regierung vorgeschlagene Notfallpaket.
Das von der französischen Regierung vorgeschlagene Notfallpaket. Euronews

Auch die Niederlande haben ihrer Bevölkerung geraten, sich mit Bargeld, Konserven, Wasser und Batterien einzudecken. In einem Video, das im sozialen Netzwerk X veröffentlicht wurde, zeigt die EU-Kommissarin für Gleichstellung, Vorsorge und Krisenmanagement, Hadja Lahbib, was sie in ihrer Tasche für den Notfall mit sich führt:

Deutschlands Empfehlungen für ein Notfallpaket

Nach Ereignissen wie den Starkregenfällen, die im Juli 2021 in mehreren Regionen Deutschlands verheerenden Sturzfluten und Überschwemmungen verursachten und der Corona-Pandemie hat auch das deutsche Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) einen Notvorrrat empfohlen.

Flüssigkeiten sind dabei ebenso wichtig wie Nahrungsmittel. "Ein erwachsener Mensch braucht mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit am Tag. Wenn man Kochen möchte, sollte man 0,5 Liter Wasser zusätzlich einplanen", heißt es auf der Seite des Bundesamts. Für Lebensmittelvorräte wird haltbares und bereits fertiges Essen empfohlen, falls nur wenig Energie zum Kochen zur Verfügung steht. Mit dem Vorratskalkulator der Ernährungsvorsorge kann ein persönlicher Vorrat für beliebig viele Personen und den gewünschten Zeitraum berechnet werden.

Das Bundesamt hat außerdem eine Checkliste mit zusätzlichen Produkten wie Hygieneartikeln, Hausapotheke und der Sicherung von wichtigen Dokumenten. Neben Essensvorräte für mindestens drei Tage empfiehlt das Bundesamt auch ein Notgepäck für den Fall, den eigenen Wohnort schnell verlassen zu müssen.

Spanische Regierung ruft zur Gelassenheit auf

Trotz der unsicheren Lage in Europa hat die erste Vizepräsidentin und Finanzministerin Spaniens, María Jesús Montero, diese Woche eine Botschaft der "Gelassenheit" an die Bürger gerichtet. "Wir sind wachsam, wir sind aufmerksam und wir arbeiten für den Frieden", sagte sie vor mehreren Journalisten auf den Fluren des Senats. Es sei jedoch "logisch", sich auf den schlimmsten Fall vorzubereiten, fügte sie hinzu.

Der Brüsseler Plan sieht auch regelmäßige Übungen in europäischen Schulen vor und hat zu einem EU-Tag der Bereitschaft aufgerufen, an dem Kinder lernen sollen, wie man mit Notfällen umgeht. Diese Initiative soll auch in Schlüsselsektoren wie Gesundheitswesen, Verkehr und Telekommunikation eingeführt werden.

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