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Grenzkontrollen in den USA: Was Reisende auf Handy und Laptop vermeiden

DATEI - Auf diesem Dateifoto vom 9. Juni 2017 fährt ein Fahrzeug in das Otay Mesa Detention Center in San Diego, Kalifornien.
DATEI - Auf diesem Dateifoto vom 9. Juni 2017 fährt ein Fahrzeug in das Otay Mesa Detention Center in San Diego, Kalifornien. Copyright  AP Photo
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Von Euronews
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Die Zahl der deutschen Besucher in den USA geht zurück. Falls Sie doch eine Reise in die Vereinigten Staaten geplant haben, sind hier fünf wichtige Tipps für eine vereinfachte Einreise und zu Ihrem eigenen Schutz.

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Die Zahl der Touristen, die aus Deutschland in die USA reisen, ist seit dem zweiten Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump drastisch zurückgegangen. Mehrere deutsche Touristen wurden nach einer "Änderung der amerikanischen Einwanderungspolitik" an der US-Grenze aufgehalten, in einigen Fällen wochenlang.

In einem Fall in Frankreich wurde Berichten zufolge ein Wissenschaftler abgewiesen, weil er Anti-Trump-Botschaften auf seinem Telefon hatte.

Die Zahl der Deutschen, die sich für einen Urlaub in den USA entscheiden, ist zurückgegangen. Bereits gebuchte Reisen werden jedoch oftmals auch angetreten. Deutsche Reisebüros sagten Euronews, dass die Zahl der Buchungen im Vergleich zu Januar bis März letzten Jahres um mindestens die Hälfte zurückgegangen sei. Im Vorjahreszeitraum war der ehemalige Präsident Joe Biden noch im Amt. Sie sagten aber auch, dass es noch keine zunehmenden Stornierungen gegeben hätte.

Worauf jetzt bei einem Urlaub in die USA zu achten ist, der bereits gebucht war, finden Sie im folgenden Leitfaden.

1) Sichern Sie alle Daten vor der Reise

Die US-Regierung kann Ihre Geräte beschlagnahmen, wenn Sie der Aufforderung zur Entsperrung der Geräte, zur Eingabe von Passwörtern oder zur Anmeldung in Sozialen Medien nicht nachkommen.

Die Geräte können Berichten zufolge auf unbestimmte Zeit beschlagnahmt werden. Stellen Sie daher sicher, dass Sie eine Kopie Ihrer Daten haben. Diese können Sie beispielsweise zu Hause aufbewahren.

Sie könnten eine Sicherungskopie Ihres Handys auf einem Laptop erstellen, den Sie nicht mitnehmen müssen. Sollten Sie auch Ihren Laptop mitbringen, so ist es sinnvoll, sensible Dokumente zu löschen.

Eine der deutschen Touristen Touristen, die 29-jährige Tätowiererin Jessica Brösche aus Berlin, wurde festgenommen, weil sie ihre Tätowierausrüstung bei sich hatte. US-Behörden hatten angenommen, sie würde in den USA arbeiten wollen. Es ist also ratsam, Gegenstände, die von den US-Behörden als Arbeitsmaterialien interpretiert werden könnten, zuhause zu lassen.

2) Überprüfen Sie vor der Grenze sorgfältig die Daten auf Ihrem Handy

Die Beamten des Zoll- und Grenzschutzes dürfen Ihr Telefon durchsuchen, wenn Sie kein Staatsbürger der USA sind. Wenn Sie ein Visum benötigen oder Inhaber einer Green Card sind, kann Ihnen die Einreise in die USA verweigert, falls sie Ihr Passwort nicht preisgeben wollen. Dies ist auch der Fall, wenn Sie eine ESTA-Genehmigung (Electronic System for Travel Authorisation) oder ein Visum haben, das im Voraus erteilt wurde.

Wenn Sie die Daten auf Ihrem Telefon vollständig löschen, könnte dies von den Grenzbeamten ebenso als verdächtig eingestuft werden. Sie sollten sich lediglich vergewissern, dass es Ihnen nichts ausmacht, wenn die Grenzbeamten alle Ihre Nachrichten lesen. Wenn Sie Nachrichten löschen, z. B. solche, die der Trump-Regierung kritisch gegenüberstehen, sollten diese auch nicht in einem Gelöscht-Ordner auftauchen. Stellen Sie sicher, dass z. B. im Ordner "Zuletzt gelöscht" in iMessage oder im Archiv von Whatsapp keine Nachrichten weiterbestehen.

3) Geben Sie einer vertrauenswürdigen Person einen Schlüssel und merken Sie sich einen Notfallkontakt

In den Fällen, in denen Besucher wochenlang an der Grenze festgehalten wurden, erhielten sie einen einzigen Telefonanruf. Wenn Ihr Gerät jedoch beschlagnahmt wird, haben Sie keinen Zugang zu den auf Ihrem Telefon gespeicherten Kontakten. Merken Sie sich daher die Telefonnummer einer vertrauenswürdigen Person. Zur Vorsorge können Sie auch einem Nachbarn Ihren Schlüssel geben.

Erzählen Sie vertrauenswürdigen Personen von der Dauer und den Orten Ihres Aufenthalts. Sollten diese Personen mehrere Tage nichts von Ihnen hören, kann diese die Botschaft oder einen Anwalt kontaktieren. Sie können außerdem zumindest Ihre Pflanzen gießen, wenn Sie auf unbekannte Zeit festgehalten werden.

Wenn Sie mit Ihrem Handy reisen, sollten Sie im Idealfall alles in Ihrer Macht Stehende tun, um sicherzustellen, dass es nicht auf unbestimmte Zeit beschlagnahmt wird. Viele Unternehmen verwenden eine Zwei-Faktor-SMS-Authentifizierung, um Zugang zu wichtigen Diensten wie Online-Banking und Social-Media-Profilen zu erhalten. Dazu benötigen Sie also auch Ihr Handy. Apropos: Sie sollten alle öffentlich zugänglichen Inhalte entfernen, die sich zu kritisch über Trump äußern.

Die US-Regierung hat bereits Visa annuliert oder versucht, nicht-amerikanische Studierende abzuschieben, die im vergangenen Jahr an pro-palästinensischen Protesten teilgenommen haben. Darunter auch der Fall von Green-Card-Inhaber Mahmoud Khalil. Stellen Sie daher sicher, dass Ihr Profilfoto oder sonstige Daten sie nicht bei pro-palästinensischen Demonstrationen zeigen. Sie sollten sich auch vergewissern, dass Ihre Social-Media-Konten privat sind. Es gibt Bedenken, dass Personen, die (auch unschuldig) des Antisemitismus verdächtigt werden, kein Visum erhalten.

4) Schalten Sie Ihre Geräte vor der Reise aus

Am besten schalten Sie Ihre Geräte vor Antritt des Fluges aus. Manche Software kann Passwörter leichter knacken, wenn sie bereits eine Weile eingeschaltet waren. Diesem Leitfaden zufolge ist die Sicherheit des Telefons höher, wenn es gerade erst eingeschaltet wurde.

Wenn Sie Ihren Laptop mitnehmen, schalten Sie auch diesen richtig aus, statt ihn nur in den Ruhestand zu versetzen.

Deaktivieren Sie auch FaceID und TouchID zum Entsperren von Telefonen. So können Grenzbeamte das Telefon nicht einfach auf Sie richten, um es zu entsperren. Es handelt sich um eine rechtliche Grauzone.

5) Stellen Sie sicher, dass Sie genug Geld für eine Last-Minute-Reise zurück nach Hause auf Ihrem Konto haben

Im Fall von Lucas Sielaff, der in diesem Jahr an der mexikanisch-amerikanischen Grenze festgehalten wurde, kam es zu einer spontanen Freilassung. Zuvor wurde er mehrere Tage lang ohne Kenntnis der Gesamtdauer festgehalten.

Plötzlich wurde ihm gesagt, er könne nach Hause zurückkehren und müsse einen Direktflug nach Deutschland buchen. In diesem Fall buchte er schnell einen Flug für fast 3.000 Euro, wie The Associated Press berichtet.

Stellen Sie also sicher, dass Sie genügend Geld für ein spontanes Rückflugticket auf dem Konto haben.

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