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Rheinmetall-Aktie bricht ein - Das sind die Gründe

Ein Modell eines F35-Jets steht vor der Jahrespressekonferenz des deutschen Waffenherstellers Rheinmetall AG in Düsseldorf, Deutschland, Mittwoch, 12. März 2025.
Ein Modell eines F35-Jets steht vor der Jahrespressekonferenz des deutschen Waffenherstellers Rheinmetall AG in Düsseldorf, Deutschland, Mittwoch, 12. März 2025. Copyright  Martin Meissner/Copyright 2025 The AP. All rights reserved
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Von Euronews
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Trotz steigender NATO-Verteidigungsausgaben gibt die Rheinmetall-Aktie nach – Analysten sind langfristig optimistisch.

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Am Montag ist die Aktie von Rheinmetall deutlich abgerutscht und verlor 3,68 % an Wert. Der Kurs fiel unter die Marke von 1.700 Euro, obwohl der Handelstag zunächst vielversprechend begonnen hatte.

Auffällig: Der Kursrückgang erfolgte ohne einen klar erkennbaren fundamentalen Auslöser. Dabei hatte die NATO gerade erst angekündigt, dass ihre Mitgliedsstaaten künftig bis zu 5 % ihres Bruttoinlandsprodukts in Verteidigung investieren dürfen – eine signifikante Steigerung gegenüber der bisherigen 2 %-Vorgabe. Das würde mittelfristig deutlich höhere Verteidigungsausgaben und potenziell mehr Aufträge für Unternehmen wie Rheinmetall bedeuten.

Rheinmetall bleibt langfristiger Profiteur – kurzfristig kaum Impulse

Als Rüstungskonzern zählt Rheinmetall klar zu den potenziellen Gewinnern der aktuellen Entwicklungen. Doch kurzfristig reicht die Nachrichtenlage nicht aus, um frischen Kaufdruck auszulösen – zu viele Erwartungen scheinen bereits im Kurs enthalten zu sein.

Verhaltene Reaktion auf NATO-Beschluss – Skepsis bei Rüstungsaktien

Analysten vermuten, dass nicht die grundsätzliche Erhöhung des Budgets, sondern Details der geplanten Mittelverwendung für Zurückhaltung sorgen könnten.

So sollen laut Beschluss nicht die gesamten bis zu 5 % des BIP in klassische Rüstung fließen. Ein Teil – Schätzungen zufolge rund 1,5 Prozentpunkte – ist unter anderem für verteidigungsrelevante Infrastrukturmaßnahmen wie die Sanierung von Bahnstrecken und erweiterte Häfen vorgesehen. Auch wenn dieser Verteilungsschlüssel kurzfristig für Verunsicherung sorgt, bedeutet die neue Zielmarke dennoch eine spürbare Ausweitung des Budgets im Vergleich zur bisherigen 2 %-Regelung – ein klarer Vorteil für die Branche im mittelfristigen Kontext.

Rheinmetall ab sofort im EURO STOXX 50 – Kurs reagiert mit Verlusten

Interessant: Seit dem heutigen Handelstag gehört Rheinmetall offiziell dem EURO STOXX 50 an – eine Aufnahme, die von Marktteilnehmern bereits im Vorfeld erwartet worden war. Doch statt Kursgewinnen sorgte die Nachricht für Verkaufsdruck. Beobachter sprechen von einem typischen „Sell-the-News“-Effekt: Anleger hatten im Vorfeld auf die Aufnahme spekuliert und nutzen nun die Bestätigung, um Gewinne mitzunehmen.

Geopolitische Spannungen belasten – Ölpreis und Zinsängste im Fokus

Zusätzliche Unsicherheit bringt derzeit die Eskalation im Nahen Osten nach den jüngsten US-Angriffen auf iranische Nuklearanlagen. Zwar profitieren Rüstungswerte in der Regel von einer erhöhten Nachfrage in geopolitischen Krisenzeiten, zugleich schüren solche Entwicklungen jedoch Sorgen vor steigender Inflation und höheren Zinsen.

Ein deutlich anziehender Ölpreis – wie aktuell zu beobachten – kann in diesem Zusammenhang die Märkte belasten und auch Unternehmen wie Rheinmetall unter Druck setzen.

Nicht nur Rheinmetall verzeichnet derzeit Kursverluste – auch die Aktie von Hensoldt setzte ihre Abwärtsbewegung fort. Hensoldt ist ein führender Anbieter von Sensorlösungen für Verteidigung und Sicherheit, bekannt für Radarsysteme und Optronik.

Hintergrund ist vermutlich die Sorge, dass die tatsächlichen Auftragsvergaben durch die NATO-Mitgliedsstaaten hinter den Erwartungen zurückbleiben könnten. Diese Unsicherheit dürfte sich jedoch in den kommenden Wochen relativeren - wenn tatsächlich Verträge abgeschlossen werden.

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