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Tarnung der Zukunft: Bundeswehr stellt bis 2029 auf Multi-Tarndruck um

Bundeswehrsoldaten gehen am Montag, 15. Juni 2009, bei einer Leistungsschau des Deutschen Heeres auf dem Truppenuebungsplatz in Munster, Niedersachsen, durch schweres Gelände
Bundeswehrsoldaten gehen am Montag, 15. Juni 2009, bei einer Leistungsschau des Deutschen Heeres auf dem Truppenuebungsplatz in Munster, Niedersachsen, durch schweres Gelände Copyright  JOERG SARBACH/AP2009
Copyright JOERG SARBACH/AP2009
Von Johanna Urbancik
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Bis 2029 will die Bundeswehr Multitarn einführen. Was bedeutet das für die Truppe?

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In den kommenden Jahren steht die Bundeswehr vor einer sichtbaren Veränderung: Ein neues Tarnmuster soll die bisherige Uniform ablösen.

Bis spätestens 2029 sollen alle Soldatinnen und Soldaten mit dem sogenannten Multi-Tarndruck ausgestattet werden, berichtet das Fachportal "hartpunkt.de".

Gegenüber der Fachpublikation "Augen geradeaus!" teilte das Verteidigungsministerium mit, dass es derzeit daran arbeite, die Soldatinnen und Soldaten bedarfsgerecht mit entsprechender Kampfbekleidung auszustatten, basierend auf dem neu festgelegten Gesamtumfang der Streitkräfte von 460.000 Personen.

"Dazu werden wir die kurzfristige Beschaffung zur signifikanten Erhöhung der Kampfbekleidungsbestände einleiten. Außerdem werden wir die langfristige Versorgung und Regeneration dieser Artikel einschließlich einer damit verbundenen mittelfristigen Umstellung auf den Multitarndruck vertraglich absichern. Belastbare Zeitlinien und Angaben zu Kosten können aufgrund des laufenden Prozesses noch nicht mitgeteilt werden", heißt es in der Erklärung.

Das Muster war bislang ausschließlich den Spezialkräften vorbehalten. Die Entscheidung für den flächendeckenden Wechsel wurde im Verteidigungsministerium offenbar nach längerer interner Diskussion getroffen. Ursprünglich hatte man sich dort jahrelang gegen eine umfassende Einführung ausgesprochen. Nun liegt jedoch ein konkreter Zeitplan vor: Ab 2026 soll die persönliche Ausrüstung sukzessive angepasst werden.

Die vollständige Umstellung ist für 2028 und 2029 vorgesehen.

Die Entscheidung basiert auf taktischen und sicherheitstechnischen Überlegungen: Eine Studie des Wehrwissenschaftlichen Instituts für Werk- und Betriebsstoffe (WIWeB) bescheinigt dem Multitarndruck eine überlegene Tarnwirkung in vielfältigen Einsatzszenarien, insbesondere im urbanen Raum, heißt es Berichten zufolge.

Andererseits soll die exklusive Nutzung des neuen Musters durch Spezialkräfte künftig vermieden werden, da diese dadurch bei gemeinsamen Einsätzen leichter zu identifizieren waren. Zu diesen Kräften gehört das Kommando Spezialkräfte (KSK) des Heeres und die Kommando Spezialkräfte der Marine (KSM).

Der damalige Bundeskanzler Olaf Scholz (Mitte) während eines Besuchs beim Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr in Calw, 5. März 2024
Der damalige Bundeskanzler Olaf Scholz (Mitte) während eines Besuchs beim Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr in Calw, 5. März 2024 Marijan Murat/(c) Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Vor diesem Hintergrund wollte die Bundeswehr bis 2025 ihre Einsatzbekleidung mit dem Kampfbekleidungssatz modernisieren und den breiten Einsatz des Multitarndrucks prüfen, der angesichts klimabedingter Vegetationsveränderungen und aktueller Gefechtserfahrungen – etwa aus der Ukraine – als flexibel und effektiv gilt.

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