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Irlands Datenschutzchef: Für Kinderschutz im Netz können wir nie genug tun

Am 13. November 2025 standen Des Hogan, DPC-Kommissar, und Pascale Davies auf der Centre Stage am dritten Tag des Web Summit 2025 im MEO A.
13. November 2025: Des Hogan, Kommissar der Datenschutzbehörde, und Pascale Davies, Euronews-Techreporterin, auf der Centre Stage am dritten Tag des Web Summit 2025, MEO A Copyright  Photo by Sam Barnes/Web Summit via Sportsfile
Copyright  Photo by Sam Barnes/Web Summit via Sportsfile
Von Pascale Davies
Zuerst veröffentlicht am
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Euronews Next sprach mit Irlands oberstem Datenschützer. Themen: Kinderschutz im Netz, Durchsetzung des EU-KI-Gesetzes und ein Ex-Meta-Neuzugang, der für Kritik sorgte.

Kinder im Netz brauchen maximalen Schutz. Es kann dafür nie genug Regeln geben, sagte Irlands oberster Datenschützer Euronews Next auf dem Web Summit in Lissabon.

Des Hogan, Kommissar und Vorsitzender der dreiköpfigen Datenschutzkommission (DPC), sagte am Donnerstag, der Schutz von Kindern zähle zu den Hauptprioritäten seiner Behörde.

„Wir können gar nicht genug tun. Wir müssen an Kinder denken, besonders an verletzliche. Das hier ist inzwischen ihr Spielplatz, ihr Arbeitsplatz und ihr Nachtclub“, sagte er.

Irland spielt eine Schlüsselrolle bei der Durchsetzung von Datenschutzregeln gegenüber Big Tech. Dort sitzen die Europa-Zentralen von Konzernen wie Meta, Apple und TikTok.

Interessenkonflikt?

Die irische DPC geriet vergangenen Monat in die Kritik, nachdem sie Niamh Sweeney, eine ehemalige Meta-Lobbyistin, ernannte.

Auf die Frage nach einem Interessenkonflikt verneinte Hogan. Sweeney habe auch andere Stationen, darunter als Journalistin und Beraterin des irischen Vizepremiers. Zudem sei das Bewerbungsverfahren unabhängig gewesen.

Er fügte hinzu, Sweeney werde sich aus Entscheidungen zu Meta und Stripe heraushalten. Auch dort war sie zuvor tätig.

„Zur Klarstellung: Ich freue mich sehr, Niamh im Team zu haben“, sagte er.

Wie sich Online-Sicherheit verändert hat

Die DPC ist Irlands Aufsichtsbehörde für die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), das zentrale Datenschutz- und Sicherheitsgesetz der EU.

Hogan verwies auf mehrere Entwicklungen bei der Online-Sicherheit. Besonders kritisch: Daten von Kindern waren standardmäßig öffentlich. Nach Prüfungen der DPC wurden Änderungen umgesetzt.

„Alle diese Verfahren werden angefochten. Die betroffenen Unternehmen versuchen dennoch, die Korrekturmaßnahmen umzusetzen, die wir und andere Aufsichtsbehörden vorgeben“, sagte er.

Auch die Regulierung Künstlicher Intelligenz steht bei der DPC im Fokus. Das sei für Techfirmen wie für Behörden eine Herausforderung, so Hogan.

Es gab Konflikte, etwa mit Meta und der Plattform X, nachdem diese sich weigerten, die Nutzung der Daten zum Training ihrer KI-Modelle zu pausieren.

Übergreifende EU-Regeln, die dieses Jahr in Kraft traten, haben die Vorgaben für Daten zum Training von KI in der gesamten Union vereinheitlicht.

„Wenn persönliche Daten zum Einsatz kommen, müssen sie anonymisiert oder pseudonymisiert werden, also gereinigt“, sagte Hogan. „Die Waschmaschinen-Analogie: Persönliche Informationen dürfen nicht mitlaufen. Genau das treibt die Datenschützer um.“

Techfirmen warnen oft, zu viel Regulierung bremse Innovation. Hogan hält dagegen: Man könne es richtig machen, zum Vorteil von Unternehmen und Öffentlichkeit.

„Entscheidend wird Vertrauen sein. Die Industrie muss ihren Teil beitragen. Wer Werte ernst nimmt, akzeptiert, dass neue Produkte und Dienste klare ethische Leitplanken brauchen“, sagte er.

Für die Zukunft sieht Hogan Autonomie und Kontrolle als zentrale Anliegen. Es geht um den einzelnen Menschen und darum, ob ihn seine digitale Vergangenheit später im Leben verfolgt.

„Es sind Etiketten, die mich wachsen lassen oder mich bremsen. Am Ende geht es um Menschenwürde. Und ich finde, wir haben die Chance, es richtig zu machen.“

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