Ägypten, Jordanien, Türkei: Ist meine Reise sicher?

Obwohl Ägypten eine gemeinsame Grenze mit dem Gazastreifen und Israel hat, wurde das Land bisher nicht in den Konflikt hineingezogen.
Obwohl Ägypten eine gemeinsame Grenze mit dem Gazastreifen und Israel hat, wurde das Land bisher nicht in den Konflikt hineingezogen. Copyright Omar Elsharawy
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Von Rebecca Ann Hughes
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Die Regierungen des Vereinigten Königreichs und der EU haben bereits vor allen nicht unbedingt notwendigen Reisen nach Israel und in die besetzten palästinensischen Gebiete gewarnt. Aber was ist mit anderen Reisezielen in der Region?

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Israel bombardiert weiterhin den Gazastreifen, in dem mehr als zwei Millionen Einwohner leben - als Antwort auf den Großangriff der Hamas am 7. Oktober. Tausende Menschen sind seither ums Leben gekommen, rund 200 wurden in den Gazastreifen verschleppt. 

Die Regierungen des Vereinigten Königreichs und der EU haben bereits vor allen Reisen nach Israel und in die besetzten palästinensischen Gebiete gewarnt , die nicht unbedingt notwendig sind.

Aber auch bei Reisen in einige Gebiete benachbarter oder nahe gelegener Länder sollten Reisende Vorsicht walten lassen. Hier erfahren Sie, was Sie wissen müssen, wenn Sie eine Reise nach Ägypten, Jordanien oder in die Türkei gebucht haben.

Ist es sicher, nach Ägypten zu reisen?

Obwohl Ägypten eine gemeinsame Grenze mit dem Gazastreifen und Israel hat, wurde das Land noch nicht in den Konflikt hineingezogen.

Der Grenzübergang Rafah könnte geöffnet werden, um Palästinensern im Gazastreifen die Flucht zu ermöglichen.

Was den internationalen Reiseverkehr anbelangt, so sind die Grenzen Ägyptens weiterhin offen, und die Fluggesellschaften und Pauschalreiseveranstalter setzen ihren Flugbetrieb wie gewohnt fort.

Flüge nach Ägypten führen nicht durch den israelischen Luftraum und waren bisher von dem Konflikt nicht betroffen.

Die meisten ägyptischen Großstädte und wichtigen Touristenorte liegen weit von der Grenze zu Israel und Gaza entfernt.

Der Badeort Sharm el-Sheikh ist der nächstgelegene, aber immer noch über zweieinhalb Autostunden von der nächsten Grenzstadt und mehr als fünf Stunden von der Grenze zum Gazastreifen entfernt.

Kairo, Alexandria, Hurghada und Luxor sind noch weiter entfernt.

Das Auswärtige Amt in Berlin hat eine Teilreisewarnung für Ägypten herausgegeben: 

"Vor Reisen in den Norden der Sinai-Halbinsel, das ägyptisch-israelische Grenzgebiet (mit Ausnahme von Taba) und entlegene Gebiete der Sahara wird gewarnt. Von unbegleiteten, individuellen Ausflügen und Überlandfahrten im Süden der Sinai-Halbinsel wird abgeraten." 

Wenn Sie also Ihre Reise nach Ägypten stornieren, haben Sie möglicherweise keinen Anspruch auf Rückerstattung des Reisepreises oder auf Erstattung durch die Reiseversicherung.

Das britische Außenministerium bittet Touristen jedoch dringend, an touristischen und religiösen Stätten sowie bei öffentlichen Versammlungen in Alexandria wachsam zu sein. Dort waren zuletzt zwei israelische Touristen und ein ägyptischer Reiseleiter von einem ägyptischen Polizeibeamten erschossen worden. 

Das irische Außenministerium rät dringend von Reisen in das Gouvernement Nordsinai ab, das an Israel und den Gazastreifen grenzt, einschließlich der Straße Taba-Suez. Es warnt auch vor Reisen nach Gaza über den Grenzübergang Rafah. Wer nach Sharm el-Sheikh, Hurghada und Umgebung, Marsa Alam und Umgebung sowie in die Touristengebiete am Nil (wie Luxor, Assuan und Abu Simbel) reisen wolle, solle per Flugzeug anreisen. 

Ist es sicher, nach Jordanien zu reisen?

Jordanien hat eine gemeinsame Grenze mit Israel und dem Westjordanland (eines der besetzten palästinensischen Gebiete) sowie mit Syrien.

Das Auswärtige Amt schreibt auf seiner Internetseite:

"Von Reisen in das syrisch-jordanische Grenzgebiet sowie in den Nordosten des Landes und in die Grenzregion zu Irak wird dringend abgeraten."

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In der vergangenen Woche hat das das britische Außenministerium (FCDO) seine Richtlinien für Reisen nach Jordanien aktualisiert und erklärt: "Die FCDO rät von allen Reisen in einen Umkreis von drei Kilometern von der jordanischen Grenze zu Syrien ab, es sei denn, sie sind unbedingt erforderlich".

Sie warnte auch davor, dass die Grenzübergänge zwischen Jordanien und Israel aufgrund des anhaltenden Konflikts kurzfristig geschlossen werden könnten.

Die meisten touristischen Ziele in Jordanien sind von der Instabilität jedoch nicht betroffen, und die Flüge zu den Flughäfen Amman und Aqaba verkehren weiterhin wie gewohnt.

Wenn Sie eine Pauschalreise gebucht haben und diese stornieren möchten, ist es unwahrscheinlich, dass Sie eine Rückerstattung erhalten, es sei denn, das Reiseziel befindet sich in einem der von der FCDO festgelegten "No-Go"-Gebiete.

Das jordanische Fremdenverkehrsamt hat eine Erklärung veröffentlicht, in der es betont, dass das Land ein "sicheres und gastfreundliches Reiseziel für Touristen aus aller Welt" ist.

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"Unser Engagement, die Sicherheit und das Wohlbefinden aller Besucher zu gewährleisten, ist ungebrochen", heißt es in der Erklärung.

"Wir möchten allen versichern, dass die Grenzen Jordaniens für Touristen offen sind, und wir sind begierig darauf, unsere außergewöhnlichen Erfahrungen mit der Welt zu teilen."

Ist es sicher, in die Türkei zu reisen?

Das Land hat keine gemeinsame Grenze mit Israel und ist 879 Kilometer entfernt.

Reisen in die Türkei sind vom Konflikt zwischen Israel und Hamas nicht betroffen.

Die FCDO warnt weiterhin vor allen Reisen in einen Umkreis von zehn Kilometern um die Grenze zu Syrien und vor allen Reisen nach Sirnak und in die Provinz Hakkari, die nicht unbedingt erforderlich sind.

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Touristenhochburgen wie Istanbul, Antalya und Kappadokien sowie die Küstenorte sind nicht betroffen, und die Fluggesellschaften operieren im Land wie gewohnt.

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