Ob Sie nun Korallen pflanzen oder kochen lernen - Fidschi möchte, dass Ihr Urlaub positive Spuren hinterlässt.
Vergessen Sie Ihre durchschnittliche Happy Hour. Fidschi möchte, dass Reisende ihren Sundowner gegen etwas Sinnvolleres eintauschen.
Die "Loloma Hour" des pazifischen Inselstaates lädt Touristen dazu ein, mindestens eine Stunde lang etwas für die Umwelt oder lokale Gemeinschaften zu tun.
Ob man nun Mangroven aufforstet, an einerm Strandputz teilnimmt oder zusammen mit fidschianischen Dorfbewohnern ein traditionelles Handwerk erlernt - das Ziel ist einfach: die Inseln besser zu verlassen, als man sie vorgefunden hat.
"Wahres Glück entsteht nicht nur durch das, was man nimmt, sondern auch durch das, was man gibt", sagt Srishti Narayan, Chief Marketing Officer bei Tourism Fiji.
Was ist die Loloma-Stunde?
"Loloma" ist ein fidschianisches Wort und bedeutet Großzügigkeit, die von Liebe getragen wird. Das neue Programm spiegelt diesen Geist wider.
Die Loloma Hour, die von Dutzenden umweltbewusster Hotels, Resorts und Reiseveranstaltern durchgeführt wird, ist Teil der umfassenderen Strategie Fidschis, sein kulturelles Erbe und seine natürlichen Ökosysteme zu erhalten und gleichzeitig einen sinnvollen Austausch zwischen Reisenden und Einheimischen zu schaffen.
Die Initiative unterstützt Aktivitäten, die sich an vier Hauptpfeilern orientieren: Erhaltung der Tierwelt, Unterstützung der Gemeinden, Schutz der Riffe und Pflege der Küsten. Die Gäste können sich an einer Korallenpflanzung beteiligen, an Leguan-Schutzwanderungen teilnehmen, riffsicher schnorcheln oder an einer dörflichen Geschichtenerzählung teilnehmen.
Ziel ist es, dass die Touristen in diesem Jahr landesweit mindestens 5.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit leisten.
Tourismus mit Sinn ist auf dem Vormarsch
Fidschis Einsatz für achtsames Reisen entspricht einem wachsenden Trend.
Laut einer Booking.com-Umfrage aus dem Jahr 2023 geben 76 Prozent der Reisenden weltweit an, dass sie nachhaltiger reisen möchten.
In Europa ist die Nachfrage besonders groß, und die Reiseveranstalter folgen diesem Ruf. Fünf der zehn nachhaltigsten Reiseziele im Jahr 2024 liegen laut Lonely Planet in Europa, und Reiseziele wie die Färöer-Inseln und die Normandie wurden für ihre Pionierarbeit bei gemeinschaftsbasierten und regenerativen Tourismusprogrammen gelobt.
Von Thailand bis Grönland haben sowohl Fremdenverkehrsämter als auch private Anbieter damit begonnen, alles zu überdenken, von der Interaktion mit der Tierwelt bis hin zu Tauchausflügen, um sie zweckmäßiger zu gestalten.
Die Loloma Hour auf den Fidschi-Inseln zeichnet sich durch ihre kulturelle Einbettung aus, die eher auf Liebe als auf Verpflichtung beruht.
Aber sie hat auch eine tiefere Bedeutung. Die pazifischen Inseln stehen an vorderster Front der Klimakrise, die durch den steigenden Meeresspiegel, die Korallenbleiche und extreme Wetterereignisse ausgelöst wird. Da der Tourismus etwa 40 Prozent des BIP der Fidschi-Inseln ausmacht, ist es nicht nur eine gute Politik, den Tourismus zu einem Instrument des Wandels zu machen. Es könnte auch entscheidend für die Zukunft des Landes sein.
Wo Gäste sich engagieren können
Von Fünf-Sterne-Hideaways bis hin zu Barfuß-Öko-Resorts nehmen derzeit 21 Häuser in ganz Fidschi an der Loloma Hour teil - jedes bietet unterschiedliche Aktivitäten an.
Im Six Senses Fiji können die Gäste mit Experten durch Korallengärten schwimmen, einheimische Bäume pflanzen oder die Bio-Gärten des Resorts besichtigen. Das Jean-Michel Cousteau Resort bietet von hauseigenen Biologen geleitete Veranstaltungen zur Meereskunde an.
Auf Inseln wie Malolo und Wakaya können die Gäste beim Tauchen die gefährdeten Manta-Populationen dokumentieren oder an Mangrovenaufforstungen und Strandsäuberungen teilnehmen.
"Loloma Hour gibt den Besuchern die Möglichkeit, zur Erhaltung dessen beizutragen, was Fidschi so besonders macht - seine Menschen, seine Umwelt und seine Traditionen", sagt Narayan.