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„Als gehörte ihnen das Meer“: Bali geht gegen Resorts vor, die öffentliche Strände blockieren

Einige balinesische Zeremonien brauchen Zugang zu Stränden und zum Meer.
Manche balinesische Zeremonien brauchen Zugang zu Stränden und zum Meer. Copyright  David Dwipayana/Unsplash
Copyright David Dwipayana/Unsplash
Von Craig Saueurs
Zuerst veröffentlicht am
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Balis Gouverneur will bis Ende 2025 eine neue Regel beschließen: Privatstrände wären verboten. Ziel: Zugang für alle. Der Entwurf ist in Arbeit.

Auf der Insel der Götter ziehen die Behörden eine Linie im Sand.

Bali treibt Pläne voran, wonach alle Privatstrände öffentlich zugänglich bleiben sollen. Anlass sind wachsende Beschwerden, dass Hotels, Villen und Beachclubs Anwohner von Uferbereichen fernhalten, die für alle offen sein sollten.

Balis Strände dienen seit Langem hinduistischen Meereszeremonien. Offener Zugang ist für die Gemeinden essenziell. Ein Bauboom hat jedoch große Teile der Küste verändert. Zwar verbietet das nationale Recht eine Privatisierung der Strände. Die Durchsetzung war aber uneinheitlich.

Die Verordnung, die Gouverneur I Wayan Koster am 17. November den balinesischen Abgeordneten vorlegte, soll diese Lücke schließen. Sie bestätigt die Küstenlinie als öffentliches Gut und begrenzt Beschränkungen, die einige kommerzielle Betreiber verhängen.

Warum jetzt?

Der Vorstoß folgt auf mehrere Streitfälle, die öffentlichen Ärger befeuert haben.

Bei der Vorstellung der neuen Maßnahme warnte Koster, der Zugang zu wichtigen hinduistischen Ritualen wie Segara Kerthi und Pakelem werde ausgehöhlt. Es sind Zeremonien mit Darbietungen, Gebeten und mitunter dem Freilassen von Meerestieren.

Er kritisierte zudem Hotels und Villen, die Wege zum Ufer blockieren. Manche verhielten sich „als gehörten ihnen Strand und Meer“, obwohl sie nur Rechte am dahinterliegenden Land besitzen.

Laut der Jakarta Post gab es in den vergangenen Jahren mehrere viral verbreitete Vorfälle, bei denen Einheimische und inländische Touristen wegen angeblichen unerlaubten Betretens vom Strand verwiesen wurden.

2023 wurde ein Besucher vom Geger Beach in Nusa Dua gebeten zu gehen, damit ein Hotel „die Aussicht“ für seine Gäste bewahren konnte. In Sanur wurden eine balinesische Mutter und ihr Kind vom Ufer hinter einem Resort abgewiesen. Ähnliche Konflikte wurden aus Buleleng gemeldet, wo Touristen, die eine Strandvilla gemietet hatten, Einheimischen angeblich das Schwimmen verboten.

Koster drängt die Abgeordneten auf eine zügige Debatte. Ziel ist eine Verabschiedung noch vor Ende 2025.

Bali verschärft seine Regeln, der Druck durch den Tourismus wächst

Der Vorstoß ist Teil mehrerer Maßnahmen, mit denen Bali Überfüllung steuern und für die Einheimischen wichtige Orte bewahren will.

Behörden haben neue Leitlinien eingeführt, um „ungebührliches“ Verhalten von Touristen zu regeln – besonders an heiligen Stätten. Die Vorgaben reichen von der Pflicht zu respektvoller Kleidung bis zum Verbot unpassender Fotos. Besucher müssen bei Ankunft eine Touristenabgabe von 150.000 Rupiah (neun Euro) zahlen. Wer sich nicht daran hält, muss laut Behörden mit rechtlichen Folgen rechnen.

Doch lokale Abgeordnete drängen auf entschlossenere Schritte.

Anfang des Jahres brachten balinesische Beamte eine tägliche Touristenabgabe ins Gespräch, nach dem Vorbild von Bhutans Sustainable Development Fee. Sie argumentierten, dies könne Überfüllung eindämmen und verantwortlichere – und zahlungskräftige – Besucher anziehen. Außerdem haben die Behörden Genehmigungen für neue Hotels in bereits stark bebauten Bezirken ausgesetzt.

Die Besucherzahlen steigen weiter. Gleichzeitig wird der öffentliche Zugang schwerer zu schützen. Die Behörden hoffen, dass solche Maßnahmen Bali jene Qualitäten bewahren, die Menschen von Anfang an dorthin gezogen haben.

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